Krueml85
Hallo, mein Sohn ist 13 Monate alt. Als er 3 Monate alt war, hat die Neurodermitis bei ihm begonnen. Mit ca. 5 Moanten wurde, mittels eliminierungsdiät, eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit festgestellt. Ab da hat uns der Kinderarzt eine Spezialmilch verschrieben und seine Haut wurde eine richtig schöne Babyhaut. Ab und an habe ich ihm wieder ein Milchprodukt gegeben um zu sehen wie er reagiert. Leider reagiert er immer noch stark mit der HAut. Unser neuer Kinderarzt (Praxisübernahme) möchte uns die Milch nun nicht mehr verschreiben. Er bräuchte das in dem Alter nicht mehr. Alternativen wurden mir leider auch nicht benannt. Die freiverkäuflichen Milchsorten, Humana SL, Bambinchen usw sind ja auch umstritten. Kann ich ihm eine Calciumangereicherte Reismilch oder Dinkelmilch anbieten? Er trinkt nach wie vor zum Frühstück 240 ml und seit neustem auch wieder nachts 240 ml. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Veronika Klinkenberg
Liebe „Krueml85“, es freut mich, dass Sie mit der Spezialmilch eine Alternative gefunden haben, mit der Ihr Söhnchen bestens zurechtkommt. Eine Kuhmilcheiweißallergie ist keine endgültige „Diagnose“, sie kann aber auch im zweiten Lebensjahr fortbestehen. Es gibt genaue Empfehlungen wie in solchen Fällen vorgegangen werden sollte. Ich sehe in einer calciumangereicherten Reis- oder Dinkelmilch keine geeignete Alternative und wenn Sie ein entsprechendes Produkt nehmen möchten, dann sollten Sie das nur in Absprache mit dem Arzt oder einer für Nahrungsallergien geschulten Ernährungsfachkraft tun. Es gibt ein Positionspapier der „Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.“ das Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie bei einer Kuhmilchproteinallergie gibt. Darin heißt es: „Bei Kindern mit einer über das erste Lebensjahr hinaus bestehenden Kuhmilcheiweißallergie muss individuell entschieden werden, ob eine altersgerechte Versorgung an Nährstoffen und besonders von Kalzium erreicht werden kann. Auch und gerade in diesen Fällen ist eine Mitbetreuung durch eine erfahrene pädiatrisch ausgebildete Ernährungsfachkraft dringend anzuraten. Zur Therapie einer Kuhmilcheiweißallergie sollte als Ersatz für das Kuhmilcheiweiß in erster Linie eine eHF/AAF oder ein allergologisch nicht verwandtes Protein (=Spezialnahrung) eingesetzt werden. Ich rate Ihnen sich noch einmal an den Arzt zu wenden und ihn auf dieses Positionspapier anzusprechen. Evtl ist es sinnvoll eine zweite Meinung einzuholen. Seit dem 1.Oktober 2005 werden bei ärztlicher Verordnung die Kosten für „therapeutische Nahrungen“ bei nachgewiesener Kuhmilcheiweißallergie von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Viele Grüße Veronika Klinkenberg
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