Mitglied inaktiv
Hallo, unsere kleine Tochter ist im Januar 2011 2 Jahre alt geworden und vor ca 3-4 Monaten hat sie einfach aufgehört vieles zu essen. Ganz langsam hat sie frühere Leibspeisen wie Bratwurst, Kartoffeln mit Gemüse, Schwarzbrot mit Schinken oder Wurst aus ihrem Speiseplan gestrichen und gegen Puddinge, Pizza, Frühlingssuppe mit Klößen,Pommes, Nudeln und Nutellabrot getauscht. Sie ißt auch mal Banane und Apfel, aber dann ist auch gut. Warum macht sie das? Wenn wir ihr andere Speisen "vorsetzen" gibts dolles Geschrei.....Was können wir tun??? Selbst bei Süßigkeiten ist sie wählerisch - sie mag nur Gummibären und will keine anderen kleinen Gummis essen - ich verstehe das nicht! Haben Sie einen Rat oder eine Zauberformel? gvlg von Sanni
Veronika Klinkenberg
Hallo, da haben Sie es wirklich nicht leicht, aber das gehört zur ganz normalen Entwicklung mit dazu. Kinder im Kleinkindalter entdecken sich als eigenständige Person und entwickeln Ihren eigenen Kopf. Und was noch viel interessanter ist, sie stellen fest, dass sie mit ihrem Verhalten Einfluss auf die Eltern haben. Sie wollen ihre Kräfte mit den Eltern messen. Sehr schnell entwickeln sie ein Gespür für die „Schwachstellen“. Die Mahlzeiten eignen sich besonders gut für kleine Kämpfe, denn hier haben Eltern ihre besondere Schwachstelle. Die Eigenart über einen Zeitraum das Selbe zu essen ist ganz typisch. Aber keine Angst Ihr kleiner Schatz wird, auch wenn der Speiseplan über eine Zeit sehr begrenzt und eher nicht nach den Vorstellungen der Eltern ausfällt, keinen Mangel erleiden. Eine Zauberformel habe ich nicht, aber mein Rat ist möglichst gelassen und ruhig zu bleiben. Lassen Sie sich nicht verunsichern, denn Ihre Kleine hat ja offensichtlich schon normal gegessen und findet sicher nach einiger Zeit wieder in ein gesundes Essverhalten. Wichtig ist, dass Sie die Kleine geduldig und konsequent leiten und nicht nur auf Sonderwünsche eingehen. Nehmen Sie am besten die Mahlzeiten immer gemeinsam in entspannter Atmosphäre ein, denn in der Gesellschaft schmeckt es besser und Kinder brauchen Vorbilder von denen Sie die Ernährungsweise übernehmen können. Machen Sie das Essverhalten Ihrer Kleinen nicht zum „Thema“ und lassen Sie sich auf keine „kleinen Machtkämpfe“ ein. Denn je weniger Aufhebens Sie um das Verhalten Ihres Töchterchens machen, desto schneller wird sich Ihre Kleine wieder zu einer problemlosen Esserin entwickeln. Bieten Sie weiter gesundes Essen in ruhiger Atmosphäre an. Bei jeder Mahlzeit sollte eine Speise dabei sein, die Ihre Kleine kennt. Essen Sie ruhig und mit vollem Genuss vor Ihrem Kind. Ihr Töchterchen darf aus dem Angebot wählen. Will Sie nichts essen, sagen Sie nur ruhig „es ist etwas dabei, was Du essen kannst“. Sind es nur Spatzenportionen gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch keine Lieblingsspeise. Ständige Machtkämpfe und Geschrei sind Nerven zehrend und anstrengend, bei sehr willensstarken Mädchen aber nicht unüblich. Es ist ein Stück Arbeit, aber wenn Sie beständig aber ruhig Ihren Standpunkt vertreten und weniger auf die Wünsche Ihrer Kleinen eingehen, werden Sie diese Entwicklungsphase bald überstehen. Da es hier vor allem um das Verhalten geht, könnten Sie auch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen viel mütterliches Durchhaltevermögen und schöne Ostertage Veronika Klinkenberg