Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Sollten wir die nächtliche Milchflasche abgewöhnen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Sollten wir die nächtliche Milchflasche abgewöhnen?

pumuckl27

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Hallo Ich wollte mich mal wegen etwas erkundigen, bei dem ich sehr unsicher bin. Es geht um unsere Tochter (14 1/2 Monate). Nachdem sie uns mit knapp einem Jahr den gefallen getan hat durchzuschlafen, ist es nun schon wieder damit vorbei. Erst kamen die 4 Backenzähne, dann die ersten beiden Eckzähne. Als es so warm wurde, wurde sie nachts wach und hatte Durst - bekam Wasser und schlief dann weiter. Nun ist es so, dass sie so gegen 3 wach wird und sich nur mit einer Milchflasche (150ml Kuhmilch) beruhigen, die die innerhalb von 5 Minuten leert. Meist schläft sie danach aber nicht mehr richtig ein, sondern will nach 1 Stunde nochmal Milch. Und sie nimmt dann auch nichts anderes - bei Wasser wird sie regelrecht hysterisch. Dann schläft sie meist wieder ein. Das nächste Problem ist, dass ich 4:45 Uhr aufstehen muss (gehe voll arbeiten, 11h inklusive Wege, seit sie 9 Monate ist). Da muss ich durchs Kinderzimmer, wodurch sie wieder wach wird und sich nicht mehr beruhigt. Ist es denn normal, Fassauer noch so viel Milch trinken will? Wenn es um eine Flasche ginge, die sie bekommt, wenn ich aufstehe, wär das gar kein Problem für mich, aber mitten in der Nacht? Sollten wir ihr das (wieder) abgewöhnen? Wenn ja wie? Zum Abendbrot isst sie meist ein paar Stückchen Brötchen und einen halben Teller Nudeln, meist noch etwas Käse und Wurst. Ich denke, das sollte doch über Nacht reichen, oder? Vielen dank für die Hilfe, Pumuckl


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Liebe „Pumuckl“, das ist wirklich keine einfache Aufgabe für Sie. Von der Versorgung her benötigt Ihr Töchterchen die Milch sicher nicht mehr. Sie bekommt ja ein ordentliches Abendessen und der Tagesspeiseplan ist denke ich ebenfalls altersgerecht und ausreichend. Die Fläschchen dienen Ihrem Mädchen vor allem zur Beruhigung. Ihre Kleine hat Ihnen gezeigt, dass sie durchschlafen kann. Manche Kinder quälen sich über Wochen durch Zahnungsphasen, die ihnen zu schaffen machen. Unruhezustände bzw. mehrmaliges Aufwachen treten häufig auch in einer schwierigen Entwicklungsphase bzw. einem Umbruch auf. Kinder sind hier unterschiedlich empfindsam. In diesem Alter erfolgen wichtige Schritte hin zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Diese zunehmende Selbstständigkeit bringt aber auch Ängste mit sich. Kinder in diesem Alter durchleben verschiedene Gefühlssituationen, so sind Trotzreaktionen, Quengeleien, Frustriert sein, das Gefühl des Alleinseins keine Seltenheit. Je nach Kind und Persönlichkeit kann diese Phase unterschiedlich lange andauern und ausgeprägt sein - Gott sei Dank sind alle Phasen zeitlich begrenzt. Vielleicht ist Ihnen das ein kleiner Trost diese Zeit zu überstehen. Wenn Sie die Fläschchen abschaffen möchten, dann ist es wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen, denn Kinder in diesem Alter spüren jede Unsicherheit. Ganz ohne "Konflikt" wird das nicht abgehen, sicher ist das erst einmal mit Protesten, Quengeln oder wie Sie beschreiben regelrecht hysterischen Reaktionen verbunden. Denn natürlich möchte Ihr kleiner Schatz, dass dieses angenehme Ritual beibehalten wird. Bleiben Sie aber konsequent, Ihr Kind kann lernen ohne Fläschchen wieder in den Schlaf zu finden. Wenn Sie die Fläschchen beibehalten, ist es gut möglich, dass sich das immer mehr festsetzt und immer schwieriger abzugewöhnen ist. Sprechen Sie ganz ruhig mit Ihrem Kind und trösten Sie es. Andere beruhigende Rituale wie ein von Mama getragenes T-Shirt oder ein Schmusetier, Streicheln, etc. können helfen. Manchmal hilft es eine immer kleinere Menge immer stärker verdünnte Milch anzubieten. Haben Sie denn schon versucht das Fläschchen durch einen Becher zu ersetzen? Notfalls können es ja ein paar Schlucke aus dem Becher sein. Versuchen Sie, auch wenn es im Moment sehr schwierig ist, durch zu halten und möglichst ruhig zu bleiben und sicher auf zu treten. Das hilft Ihrer Kleinen und unterstützt sie bei ihrer Entwicklung. Achten Sie auf einen ruhigen strukturierten Tagesablauf. Beruhigende Abendrituale wie Kuscheln, ein Liedchen singen, Spieluhr etc. schließen den Tag ab, sorgen, dass Ihr Kind zur Ruhe kommt und vermitteln Sicherheit. Wichtig ist, dass die Kleine auch tagsüber viel Zuwendung bekommt. So fühlt sie sich aufgehoben und nimmt diese Sicherheit mit in den Schlaf. Geben Sie Ihrem Mädchen immer ein Kleidungsstück, das Sie getragen haben und das nach Mama riecht, ins Bettchen. In manchen Phasen bewährt es sich das Bettchen direkt neben das eigene Bett zu stellen, denn schon leichte Berührungen vermitteln Geborgenheit. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen und natürlich, dass bald wieder Normalität eintritt. Veronika Klinkenberg


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