Grazia
Hallo, mein Sohn 12 Monate alt, tut sich schwer mit Baikost. Er möchte am liebsten die ganze Zeit nur die Brust zu sich nehmen, Egal ob ich selber koche oder Gläschen geben. Nach 5 Löffel (mit Ablenkung) ist Schluss. Was soll ich noch tun, damit er was zu sich nimmt. Er wiegt 8.5 kg, hat Lust am spielen usw. ´Wenn ich ihm die Brust nicht gebe, weint er sehr... Ich gebe nach und gebe ihm die Brust. Kann er durch das Verhalten Mangel an Vitaminen und Eisen haben? Bitte um Antwort.
Veronika Klinkenberg
Liebe Grazia, bei manchen Kindern braucht es sehr viel Geduld und Ausdauer, um sie mit festem Essen vertraut zu machen. Solange Ihr Söhnchen so putzmunter ist und entsprechend gedeiht, ist immer noch alles in Ordnung. Dennoch sollten Sie beim Essen mit dem Löffel am Ball bleiben. Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum, außerdem sind das Kauen und der Umgang mit fester Nahrung für die Gesamtentwicklung (z.B. Spracherwerb) sehr wichtig. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“. Sie brauchen etwas länger bis das Schlucken fester Kost ganz selbstverständlich klappt. Da bleibt nur eines, täglich weiter geduldig üben. Nehmen Sie sich tagsüber 1-2 Mahlzeiten vor und geben zu diesem Zeitpunkt ausschließlich feste Nahrung. Natürlich kann das anfangs mit Geschrei verbunden sein, denn Ihr Kleiner ist es ja nicht anders gewöhnt und weiß natürlich, was er anstellen muss, um an sein Ziel zu kommen. Natürlich sollte man Kinder zu nichts zwingen, aber sie brauchen bei ihrer Entwicklung auch Unterstützung. Helfen Sie Ihrem Jungen dabei, etwas zu lernen. Dabei müssen Sie als Mama klar vorgehen und sagen/zeigen, was zu tun ist. Ihr Söhnchen kann das nicht für sich allein. Für Ihr Kind ist alles neu, er braucht Ihre Hilfe beim Essen lernen. Da dürfen Sie ruhig konsequent sein und sich z.B. den Hunger zum Gehilfen machen. Mag er mittags nicht weiterlöffeln, gibt es auch keine Milch dafür. Da darf Ihr kleiner Schatz auch mal eine Weile lauthals protestieren. Nur so kann Ihr Kleiner lernen, dass es zum satt werden eben nicht nur die bequeme Milch gibt, sondern Breie vom Löffel. Noch isst sich Ihr Schatz mit der Milch satt. Erst wenn die Milch weniger wird, wird sich der Hunger automatisch auf feste Speisen verlagern. Ganz wichtig ist dabei, dass Sie möglichst oft gemeinsam am Tisch essen und der Kleine die restlichen Familienmitglieder beobachten kann. Das weckt das Interesse. Kinder in diesem Alter entwickeln normalerweise Spaß daran es den Vorbildern nach zu machen und selbständig zu essen. Geben Sie Ihrem Kind einen Löffel in die Hand. Auch ein paar Häppchen Gemüse… auf einen Teller. So kann er das Essen spielerisch erlernen. Das alles braucht Zeit. Ihr Söhnchen hat sich sehr lange Zeit an sein jetziges Verhalten gewöhnt. Eine Änderung geht nicht von heute auf morgen. Schon kleine Schritte sind ein Erfolg. Mit viel Geduld und etwas Konsequenz schaffen Sie Beide das. Eine schöne Restwoche Veronika Klinkenberg
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