Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Mein Sohn hat keinen selbstständigen Stuhlgang was für eine Beikost kann ich ihm geben?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Sohn hat keinen selbstständigen Stuhlgang was für eine Beikost kann ich ihm geben?

Jule4321

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Hallo, mein Sohn ist 5 Monate alt und hat seit 3 Monaten keinen selbstständigen Stuhlgang mehr, dazu starke Blähungen und Bauchschmerzen. Nun habe ich auf Anraten des Kinderarztes vor 1 Woche mit Beikost (Pastinake) angefangen. Gestern hat er dann 45 min schreiend gebraucht, um den Stuhl hinauszudrücken (mit Fieberthermometer-Hilfe - ja, ich weiß, das soll man nicht, aber sonst bleibt uns nur noch der Einlauf). Jetzt habe ich natürlich Angst, dass er durch Pastinake-Kartoffel noch mehr Probleme bekommt. Kann ich also weiterhin noch nur Pastinake geben und wie lange? Oder einfach ein anderes Gemüse (Kürbis) ohne Kartoffel? Oder wie gehe ich weiter vor? Er bekommt mittags schon zusätzlich Birne bzw. Birne-Pflaume, da wir damit schon vor 4 Wochen angefangen haben als Versuch, dass er vielleicht Stuhlgang bekommt. Hat leider nicht geklappt. Somit stille ich ihn morgens 2 Mahlzeiten, dann bekommt er Pastinake (100g), mittags Birne(100g) und abends stille ich wieder. Nachts schläft er schlecht, da stille ich auch 2 mal. Kann ich das so vorerst weiterführen? Und wie lang? Wann braucht er Kartoffel und Fleisch? Oder kann ich einfach zu dem Gemüse Fleisch beimischen und die Kartoffel weg lassen (ich habe oft gehört, dass sie so stopft). Wenn ich nach den Breimahlzeiten nicht mehr stille, ist das schlimm? Mein Sohn hat einen offenen Magen, weshalb er alles spuckt, wenn er noch nach dem Brei trinkt. Ohne stillen, spuckt er nur sehr wenig. Wie kann ich mittags weiter vorgehen? Wann neues Obst? Welches ist gut für den Stuhlgang? Wie lange muss ich die gleiche Sorte geben, bis ich eine neue testen kann? Und wann muss/ sollte ich mit dem Abendbrei beginnen? Ich weiß, das sind viele Fragen, aber da ich eine spezielle Situation mit meinem Sohn habe, finde ich keine Antworten bei den allgemeinen Foren. Vielen Dank für Ihre Hilfe, ich bin wirklich sehr begeistert von diesem Forum!!!


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Liebe Jule, es freut mich, dass Sie von diesem Forum begeistert sind. Manche Babys sind wirklich über mehrere Monate arg geplagt, da ihr unreifer Organismus etwas mehr Zeit benötigt, um sich an das Leben außerhalb des Mutterleibes anzupassen. Für eine Mutter ist das sehr belastend. Halten Sie sich immer vor Augen, Blähungen, Bauchschmerzen etc. sind eine Begleiterscheinung eines Reifungsprozesses. Sie bessern sich in kleinen Schritten. Oft ist es gar nicht so schlimm, wie man es als Mutter wahrnimmt. Kinder können Ihr Unbehagen vorwiegend über die Stimme äußern. Auch das Absetzen des Stuhles kann sehr anstrengend erscheinen. Versuchen Sie trotzdem möglichst ruhig zu bleiben, das wirkt sich entspannend und beruhigend auf Ihr Kind aus. Bei Stillkindern ist es möglich, dass der Stuhl nur 1 mal wöchentlich abgesetzt wird. Und auch bei kleinen Mengen Brei ist hier noch keine große Änderung zu erwarten. Wird das Breivolumen größer und gewöhnt sich das Verdauungssystem an die feste Nahrung wird es in der Regel nach und nach besser. Versuchen Sie geduldig und ruhig vorzugehen. Massieren Sie das Bäuchlein und unterstützen Sie die Verdauung durch leichte Babygymnastik: mit den Händen die angewinkelten Beinchen des Babys an den Fersen sanft Richtung Bäuchlein drücken. Ständig mit Fieberthermometer reizen würde ich nicht. Sie haben ganz richtig mit Pastinake angefangen. Das ist ein Gemüse, das als klassisches, gut verträgliches Anfangsgemüse gilt und stuhlneutral ist. Wenn der Arzt nichts gegenteiliges gesagt hat, können Sie die Beikost ganz normal durchführen. Lediglich bei Karotte und Banane wäre ich vorsichtig. Gehen Sie schrittweise weiter und ergänzen den Speiseplan in den nächsten Wochen durch weitere Gemüsesorten und Fleisch. Das kann ganz langsam gehen. Kartoffel hat aus unserer Erfahrung keine festigende Wirkung, so spricht nichts dagegen „Pastinake mit Kartoffel“, „Kürbis“, „Kürbis mit Kartoffel“, „Zucchini mit Kartoffel“ oder entsprechende Menüs zu nehmen. Als stuhlauflockernd gilt „Rahm-Spinat mit Kartoffeln“. Alle Obstsorten außer die mit Banane lockern ebenfalls den Stuhl auf. Gehen Sie nach Ihrem Empfinden vor, Sie sehen sehr schnell womit Ihr Söhnchen am besten zurechtkommt. 100g Pastinake und auch 100g Birne sind kein ausgewogenes Menü. Deshalb ist es sinnvoll Milch nach zu füttern. Das muss ja nicht unmittelbar nach dem Brei sein, sonst ist das Fassungsvermögen des Bäuchleins sicher schnell „überlastet“ und wird die flüssige Milch leicht wieder nach oben befördert. Sie füttern die feste Nahrung erst seit einer Woche. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass sich das alles nach einigen Wochen einspielt. Verlieren Sie also nicht den Mut und halten Sie durch. Wenn Sie sich so viele Gedanken machen und so sehr belastet sind, macht es vielleicht Sinn bei Gelegenheit noch eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich die Situation ganz schnell entspannt und in richtige Bahnen kommt. Veronika Klinkenberg


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