KiKi92
Hallo Dr. Paulus, ich habe nun seit drei Wochen eine starke Infektion mit Schnupfen und sehr starkem Husten. Nachdem ich in der 11.SSW für 7 Tage Penicillin genommen habe trat keine Besserung auf, so dass ich nun Cefuroxim nehme und es mir schon besser geht. Allerdings habe ich immer noch einen sehr starken Reizhusten, so dass ich nun Tussafug nehmen soll. Ich bin nun Beginn 13. SSW, kann ich Tussafug unbesorgt nehmen? Vielen Dank für Ihre Antwort!
Das Morphinderivat Codein (z. B. Tussoretard®) hemmt das Hustenzentrum am stärksten. Bei hochdosierter längerer Gabe vor der Geburt kann es zu Atemdepression und Entzugssymptomen führen. Das Derivat Dextromethorphan (z. B. Neo Tussan®) besitzt eine ähnlich hustenlindernde Wirkung bei geringem Suchtpotential. Es ist daher bei Husten in allen Phasen der Schwangerschaft vozuziehen. Das Collaborative Perinatal Project registrierte bei den Kindern von 300 Patientinnen, die Dextromethorphan im ersten Schwangerschaftsdrittel eingenommen hatten, keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Heinonen et al 1977). Ein ähnliches Resultat ergab sich in einer Kohortenstudie mit 59 Frauen nach Exposition mit Dextromethorphan im ersten Schwangerschaftsdrittel (Aselton et al 1985). Weniger erprobte Medikamente wie Benproperin (z. B. Tussafug®), Clobutinol (z. B. Tussamed®), Dropropizin (z. B. Larylin®), Eprazinon (z. B. Eftapan®), Noscapin (z. B. Capval®), Pentoxyverin (z. B. Sedotussin®) oder Pipazetat (z. B. Selvigon®) sind zwar bisher nicht für Fehlbildungen verantwortlich gemacht worden, aber beim Menschen embryonaltoxikologisch nicht umfassend abgeklärt.