Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Thrombosespritzen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Thrombosespritzen

Sternal84

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Sehr geehrter Dr. Paulus, gestern habe ich mich positiv auf Corona getestet, bisher habe ich nur etwas Husten, Schnupfen und letzte Nacht Schüttelfrost. Aktuell bin ich in der 11.ssw, es ist meine 4. Schwangerschaft, ich bin 38 Jahre, schlank und natürlich Nichtraucher. Meine Hausärztin hat mir aufgrund der Coronainfektion und bestehenden Schwangerschaft Thrombosespritzen (Crusia 4.000 IE, Enoxaparin) verschrieben, die ich nun 10 Tage lang spritzen soll. Vorhin habe ich mit meiner Frauenärztin telefoniert um mich abzusichern. Sie hat gemeint, sie hätte mir die Spritzen nicht verschrieben und hält diese auch nicht für notwendig. Wie denken Sie darüber? Viele Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Heparin (z. B. Crusia) passiert wegen seiner Molekülgröße nicht die Plazenta, erreicht also auch nicht das Ungeborene. Grundsätzlich empfiehlt man die Heparinisierung bei Covid-19, wenn eine Schwangere stationär betreut werden muss oder ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose aufweist (z. B. Übergewicht, Thromboseneigung aufgrund genetischer Faktoren, Bettlägerigkeit etc.). Da dies bei Ihnen offenbar derzeit nicht vorliegt, würde ich mich eher der Einschätzung Ihrer Frauenärztin anschließen.


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