Laura1690
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Paulus, ich hätte nochmal eine Frage an Sie. meine Tochter wurde mit 9 Monaten im Krankenhaus behandelt aufgrund eine Bakterielle Superinfektion (Pneumonie, so genau wurde das nicht rausgefunden ) CRP 300 und hohe Leukos ihr wurde das Antibiotikum Tazobactam/ Piperacillin über die Vene gegeben. Das ganze ist jetzt über zwei Jahre her, aber durch die Schmelzhypoplasie und da dies auch mit Antibiotika zusammenhängt wollte ich wissen was ihr damals gegeben wurde. Nun ist das Antibiotikum für unter 2 jährige gar nicht zugelassen und ich frage mich was das zu bedeuten hat? Wissen die was das Antibiotikum macht wenn man das im Säuglingsalter anwendet? vielen Dank
Piperacillin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Penicilline, das zur intravenösen Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt wird. Piperacillin wird ausschließlich in Kombination mit dem Beta-Lactamase-Hemmer Tazobactam verabreicht, um Resistenzen der Bakterien gegenüber dem Antibiotikum aufzuheben. Der Wirkungsmechanismus ist analog zu der älteren Kombination Amoxicillin/Clavulansäure (z. B. Augmentan), das auch Kindern unter 2 Jahren verabreicht wird. Für Kinder unter zwei Jahren liegen keine größeren klinischen Studien vor. Daher halten sich die Hersteller mit Empfehlungen in dieser Altersklasse zurück. Allerdings haben die Studien bei Kindern ab zwei Jahren keine besonderen Probleme gezeigt. Es ist nicht zu erwarten, dass ein Kind mit 9 Monaten völlig anders reagiert als ein Kind mit 24 Monaten. Zahnschädigungen sind durch Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline beschrieben, die Kindern aus diesem Grund nicht verabreicht werden. Ein Zusammenhang zwischen der Schmelzhypoplasie bei Ihrem Kind und der Anwendung von Tazobactam/ Piperacillin ist nicht anzunehmen.
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