Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

SW-Grippeimpfen-Singulair?? Wie verträgt sich das?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: SW-Grippeimpfen-Singulair?? Wie verträgt sich das?

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Schönen guten tag lieber Hr. Dr. Paulus! 1. Frage: Ich muß wissen, ob ich mich gegen Grippe impfen lassen darf bzw. kann, obwohl ich (rein theoretisch) SW sein KÖNNTE! Und das freilich Monat für Monat! Wenn ja, welcher Zeitpunkt wäre günstig - eventuell der erste Tag der Regel?? Denn da wäre ich bekanntlich ja noch nicht schwanger! 2. Frage: Zur Zeit nehme ich Tabletten gegen Asthma mit dem Wirkstoff MONTELUKAST. Würde diese Tatsache einer Einnistung bzw. Weiterentwicklung der Frucht "stören"? Oder würde es reichen, wenn ich beim Feststellen einer SW die Tabletten absetze?? Bzw. darf oder kann ich sie in der SW weiternehmen?? UND dürfte ich diese Tabletten auch in der Stillzeit bedenkenlos nehmen? Vielen lieben Dank im Voraus für ausführliche Antworten Liebe Grüße aus Wien Allebasi


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Grippe-Impfstoffe enthalten lediglich Influenza-Virus-Antigene. Da es sich demnach nicht um einen Lebendimpfstoff handelt, sind - abgesehen von möglichen allergischen Reaktionen - keine für eine Schwangerschaft bedrohlichen Effekte beschrieben. Nach den Beobachtungen des Collaborative Perinatal Project zeigte sich bei 650 Schwangeren nach Exposition mit inaktivierter Influenzavirus-Vakzine im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien. Ebenso fand sich bei 2.283 Frauen nach Impfung zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft keine Zunahme von Störungen. Zwar sind die Erfahrungen mit Montelukast in der Schwangerschaft bislang noch begrenzt, doch ergaben sich bisher keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung. Allerdings sollte von einer Fortführung der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit abgesehen werden. Eine Anwendung inhalativer Präparate wäre zur Asthmatherapie in Schwangerschaft und Stillzeit grundsätzlich vorzuziehen (z. B. mit den Wirkstoffen Budesonid, Reproterol, Fenoterol, Cromoglicinsäure usw.).


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