jormakka
Sehr geehrter Herr Paulus, Aufgrund einer psychotischen Episode nehme ich seit 01.03.2016 2mg Risperidon. Diese setze ich in Absprache mit meinem Arzt seit 2017 ab. Meine letzten Reduktionsschritten in 3-Monatigen Abständen waren am 01.04.2019, 0,75 mg und am 10.08.2019, 0,50 mg. Meine letzte Periode war am 16.08.19 und seit 26.08.19 habe ich viele Schwangerschaftszeichen (Wir haben es zwar nicht geplant aber es wäre möglich, dass wir es behalten möchten) Ich kann frühestens am 12.08.19 einen Schwangerschaftstest beim Frauenarzt machen. Deshalb frage ich mich, ob die Einnahme von 0,5 mg Risperidon in den ersten Wochen von einer möglichen Schwangerschaft eine große Gefahr ist. (Ich möchte jetzt meinen Arzt auch nicht umsonst stören) Oder ist die Dosis vielleicht noch moderat, sodass ich keine Bedenken haben soll. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Bei einem regulären Zyklus von ca. 28 Tagen wäre nach letzter Periodenblutung am 16.08.19 etwa um den 30.08. mit einer Befruchtung zu rechnen. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie seit 26.08. Anzeichen einer Schwangerschaft spüren. Eine aktuelle Übersichtsarbeit berichtet von 100 angeborenen Anomalien unter 1.901 Lebendgeborenen nach mütterlicher Behandlung mit Risperidon in der Schwangerschaft. Die Fehlbildungsrate liegt mit 5,3% geringfügig über dem allgemeinen Basisrisiko von 3 bis 5% (Damkier & Videbech 2018). Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht.