Mitglied inaktiv
Hallo,ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und nahm seit Anfang des Jahres 1 Tbl.Thyronajod 75 ein.Seit ich schwanger bin nehme ich nun 1 Tbl. L-Thyroxin 100 ohne Jod ein.Der Artzt sagte mir ich soll auch kein zusätzliches Jod einnehmen. Irgenwie verstehe ich das nicht, weil Jod in der Schwangerschaft doch so wichtig für die Entwicklung des Kindes sein soll.Können Sie mir da weiterhelfen? Dann hätte ich noch mal eine Frage. Ich musste ind der 8.SSW ein Antibiotika einnehmen , auf das ich allergisch reagierte.Daraufhin nahm ich FenistilTropfen ein.(Wirkstoff:Dimetindenmaleat)3 Tage lang.Könnte sich dieses Antiallergikum negativ auf die Entwicklung des Kindes ausgewirkt haben? Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Gruß Lena
Der Jodidbedarf steigt in der Schwangerschaft auf ca. 260 µg/d an. Da dieser Bedarf in den Jodmangelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz meistens nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodid 150 bis 200 µg/d in der Schwangerschaft zu empfehlen. Die embryonale Schilddrüse nimmt ihre Aktivität zwischen der 10. und 12.SSW auf. Da Schilddrüsenhormone für die Reifung des Zentralnervensystems erforderlich sind, sollte eine ausreichende Jodidzufuhr für die Produktion der fetalen Schilddrüsenhormone gewährleistet sein. Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Nach langjähriger Anwendung ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung bei Anwendung des Antiallergikums Dimetinden (z. B. Fenistil).