Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schadstoffbelastung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schadstoffbelastung

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe in den letzten 6 Jahren (bis Januar 2007)unter stark erhöhter PCB- und PCP-Belastung gearbeitet (Lehrerin). Leider ist das erst vor vier Wochen festgestellt worden. Ich bin jetzt in Elternzeit und stille meinen Sohn. Eigentlich hatte ich vorgehabt dies noch zu tun, bis er ein Jahr alt ist (stark allergiegefährdet, selbstverständlich mit Beikost. Nun überlege ich mir aber, ob das sinnvoll ist. Ich warte momentan auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung. Jetzt meine Fragen an Sie: Sollte ich unabhängig von den Blutwerten meine Muttermilch untersuchen lassen? Also kann es da zu unterschiedlichen Werten kommen? Ab welchem Grenzwert (Blut? Muttermilch?) würden Sie ein Abstillen empfehlen? Wo kann man Muttermilch untersuchen lassen? Die Ärzte, die ich bisher gesprochen habe, sagten nur, dass sie eigentlich keine Ahnung haben bzw. die Laborärzte fühlen sich zu einem Beratungsgespräch nicht in der Lage. Mein Sohn ist mit nur einer funktionierenden Niere geboren. Natürlich ist das reine Spekulation, woher das kommt, aber ich möchte ihn nicht noch mehr gefährden. Es wäre nett, wenn Sie mir darauf antworten könnten, auch wenn es sich nicht um ein Medikament handelt. Mit freundlichen Grüßen, Steffi


Dr. Wolfgang Paulus

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Klare Grenzwerte für die Belastung des Säuglings über die Muttermilch liegen nicht vor. Einen groben Überblick über die Problematik vermittelt eine Publikation des Bundesinstitutes für Risikobewertung (http://www.bfr.bund.de/cm/238/umwelt_und_gesundheit_in_deutschland_beispiele_aus_dem_taeglichen_leben.pdf). Dort findet sich auch die Adresse der Geschäftstelle der Nationalen Stillkommission, wo ggf. Kontakte zu Referenzlaboren vorliegen. Sollte sich in Ihrem Blut bzw. in Muttermilchproben eine deutlich überdurchschnittliche Belastung mit Schadstoffen ergeben, wäre eine Beschränkung des Stillens auf 6 Monate vorzuziehen.


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