Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Quetiapin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Quetiapin

Ermali

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Lieber Herr Dr. Paulus, seit Jahren nehme ich zur Nacht 25mg Quetiapin. Ich hatte bereits viele Fehlgeburten, sodass ich nun Angst hatte, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. Nun habe ich seit dieser Schwangerschaft (jetzt 13.Ssw) die Dosis auf 12,5 reduziert. Meinen Sie, das ist in Ordnung? Außerdem sollte ich 2x200mg Progesteron ausschleichen, habe allerdings vergessen zu fragen, in welchem Zeitraum und mit welcher Dosierung. Was würden Sie empfehlen? Die Schwangerschaft ist nach Stimulation spontan entstanden, also keine ICSI. Vielen Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Sofern Sie nicht unter einem Progesteronmangel im ersten Schwangerschaftsdrittel leiden, wäre eine Progesterongabe eigentlich nicht erforderlich. Nach dem ersten Trimenon ist die Gabe von Progesteron nur dann sinnvoll, wenn eine Verkürzung des Gebärmutterhalses vorliegt und damit eine Frühgeburt droht. Einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den Fehlgeburten und der Einnahme von Quetiapin sehe ich nicht. Daher könnten Sie die Anwendung von Quetiapin 25 mg bzw. 12,5 mg angesichts der geringen Dosis auch im weiteren Schwangerschaftsverlauf fortsetzen.


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