Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

psychopharmaka

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: psychopharmaka

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hallo... wir planen ein 2.kind. doch noch kann ich ohne medikamente nicht auskommen. sind diese medis schädlich fürs baby??? sollte ich vielleicht etwas anderes nehmen???? oder gar mit einer erneuten ss noch warten???? es eilt nicht.... da ich eh einen hormonstatus wie eine frau in den wechseljahren habe ...wissen wir ja eh nicht wann es klappen könnte. für eine antwort dankbar.... lieben gruss silke


Dr. Wolfgang Paulus

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Inzwischen liegen Daten des Swedish Medical Birth Registry vor, das 377 Expositionen mit Citalopram in der Schwangerschaft erfaßte (Ericson et al 1999). Dabei fiel kein Anstieg der Fehlbildungsrate auf: Lediglich 15 Neugeborene (4,0%) wiesen eine angeborene Störung auf, was dem Basisrisiko von 3 bis 5% entspricht. Uns sind bislang 63 Rückmeldungen über die Anwendung von Citalopram in der Schwangerschaft bekannt: 13 x Schwangerschaftsabbruch (ohne Anhalt für Anomalie) 3 x Spontanabort 43 x gesunde Neugeborene 4 x angeborene Anomalie (Tränengangsverengung; Hydrozephalus = Wasserkopf; Entwicklungsverzögerung bei reduzierter Gehirnsubstanz; Trisomie 21; zusätzliche Niere) Unter den ausgetragenen Schwangerschaften lag in 20 Fällen eine Dauermedikation mit Citalopram vor. Die kanadischen Gesundheitsbehörden warnen neuerdings vor kindlichen Komplikationen bei der Einnahme von Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Mirtazapin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin sowie Bupropion im letzten Schwangerschaftsdrittel. Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Muskelrigidität, Unruhe und anhaltendes Schreien können verlängerten Krankenhausaufenthalt, Beatmung bzw. Ernährung per Sonde erfordern. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Während des letzten Schwangerschaftsdrittels könne eine langsame Reduktion der Dosis der genannten Antidepressiva ratsam sein. Keinesfalls sollten jedoch Schwangere Antidepressiva ohne ärztliche Anleitung absetzen. Bei Sulpirid liegen noch nicht sehr viele Erfahrungen vor, jedoch besteht bisher kein Verdacht auf eine Häufung von Fehlbildungen. In Tierversuchen mit Ratten und Kaninchen unter hohen Dosen zeigten sich keine Auffälligkeiten. Nach unseren bisherigen Rückmeldungen ergaben sich neben 3 Schwangerschaftsabbrüchen und 2 Spontanaborten 12 Kinder ohne Anomalien nach Sulpiridmedikation in der Frühschwangerschaft. Die von Ihnen erwähnten hormonellen Störungen könnten auf die Einnahme von Sulpirid zurückzuführen sein. Von einer Anwendung in der Schwangerschaft sollte eher abgesehen werden. Eine Einnahme von Citalopram wäre demgegenüber akzeptabel.


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