Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Psychopharmaka

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Psychopharmaka

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Ich nehme wegen einer Schwangerschaftspsychose und wegen einer Angst- und Zwangsstörung Elcrit, Cipralex und Paroxetin-neuraxpharm. Jetzt wünschen mein Mann und ich uns ein zweites Kind. Meine Frage: kann ich trotz der Medikamente schwanger werden oder würden sie dem Kind schaden? Und wenn ich sie absetzen muß: wie lange dauert es, bis ich dann schwanger werden kann?


Dr. Wolfgang Paulus

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Die drei genannten Psychopharmaka sind insbesondere in ihren Auswirkungen bei Kombinationstherapie in der Schwangerschaft nicht ausreichend untersucht. Weder die Tierversuche noch die bisher begrenzten Erfahrungen beim Menschen ergaben für Clozapin (Elcrit) bislang Hinweise auf ein fruchtschädigendes Potential. Allerdings sind bis dato nicht einmal 100 Fälle zur Anwendung in der Schwangerschaft publiziert. Bei Paroxetin liegen zwar über 1.500 dokumentierte Fälle in der Schwangerschaft vor, doch wird neuerdings eine Verdopplung des Risikos für Herzfehler nach Einnahme von Paroxetin im ersten Schwangerschaftsdrittel diskutiert. Auch unter Therapie mit Escitalopram (Cipralex) bzw. Citalopram liegen über 2.000 registrierte Schwangerschaften vor. Für alle Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z. B. Paroxetin, Escitalopram) liegen bei Anwendung bis zur Geburt Hinweise auf Risiken für Hochdruck im Lungenkreislauf des Neugeborenen sowie Entzugsprobleme nach der Geburt vor. Falls Sie langfristig auch in der Schwangerschaft eine Kombination dieser drei Psychopharmaka benötigen, fällt es angesichts der aktuellen Datenlage schwer, großzügig zu einer Schwangerschaft zu raten. Falls Sie die Präparate absetzen wollen, sind bereits zwei Wochen nach Therapieende keinerlei Wirkstoffspiegel mehr zu erwarten.


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