Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

ph-wert sehr schlecht

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: ph-wert sehr schlecht

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo, mein frauenarzt hat gestern bei der 1.ss-untersuchung (woche 6+2) einen sehr, sehr schlechten ph-wert festgestellt. pilze oder bakterien waren allerdings nicht feststellbar, ich habe auch keinerlei beschwerden. nun hat er mir inimur und vagi-c verordnet, die ich nacheinander insgesamt 8 tage bis zum nächsten termin nehmen soll. nun habe ich mehrerer fragen dazu: zum einen, was Sie von den sog. "Joghurt-Tampons" halten, um die scheide anzusäuern. Könnte ich das evtl. zusätzlich zu inimur oder vagi-c tagsüber für einige stunden benutzen und würde das etwas bringen? des weiteren habe ich gehört, daß scheideninfektionen durch zuviel "süßes" gefördert werden könnten, da sich dadurch die flora verändern würde. stimmt das? ich habe die letzten monate wirklich etwas ungesund gelegt (auch viel süß) und habe in letzter zeit auch ab und zu mit zahnfleisch-/mundschleimhautentzündungen zu kämpfen, was ich früher nie hatte. kann das zusammenhängen und kann man beides durch veränderte ernährung evtl. auch wieder in den griff bekommen? was gibt es sonst noch für möglichkeiten, den ph-wert in den "normbereich" zu bekommen? schaden diese tabletten auf dauer der ss? danke für Ihre hilfe! Ela


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

In der Scheidenflora finden sich häufig Problemkeime, die nicht unbedingt Beschwerden auslösen müssen. Oft fallen diese vielleicht schon seit Jahren vorhandenen Keime erst im Rahmen der Vaginalabstriche bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft auf. Da sie teilweise für Fehl- und Frühgeburten verantwortlich gemacht werden, setzt man Antibiotika (z. B. Inimur) ein. Ascorbinsäure (z. B. Vagi-C) unterstützt zusammen mit Milchsäurebakterien (z. B. Joghurt, Vagiflor) die Normalisierung der gestörten Vaginalflora. Der Wirkstoff Ascorbinsäure führt aktiv zur Ansäuerung des pH-Wertes in der Vagina auf 4,0. In diesem sauren Milieu erhalten die Milchsäurebakterien einen erheblichen Wachstumsvorteil, das Wachstum unerwünschter pathogener Bakterien hingegen wird gehemmt. Als Folge wird die natürliche Vaginalflora wiederhergestellt bzw. aufrechterhalten. Candida-Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker. Ein hoher Zuckergehalt im Scheidensekret kommt z. B. bei hohem Blutzucker (Diabetiker, zuckerreiche Ernährung) vor. Zuckerreiche Kost kann daher die Ausbreitung von Pilzinfektionen in der Scheide unterstützen.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.