j.k.
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, da ich selber Ärztin bin und Gynäkologen+Pädiater in der Familie habe, zögerte ich bis jetzt immer, mich hier zu melden :) Aber in der Schwangerschaft wird man doch unsicherer und möchte sich Zweitmeinungen einholen. Man ist eben in anderen Umständen. Es geht zum Einen um die Pertussis-Impfung gegen Ende der Schwangerschaft. Ich bin keine Impfgegnerin und nehme eigentlich alles mit, was angeboten wird, aber die Keuchhusten-Impfung wird in meiner näheren Umgebung eher als nicht 100% notwendig angesehen. Meine Unsicherheit gründet zudem darauf, dass mein Betriebsarzt mir vor zwei Jahren den Zweifachimpfstoff (Tetanus+Diphtherie) verabreichte, obwohl ich schon damals "fällig" für die Pertussis-Auffrischung war. Ich habe leider ja gesagt, ohne an die Zukunft zu denken. Jetzt habe ich Bedenken, ob der Abstand zwischen den Impfungen nicht zur kurz ist und ich doch irgendwie stärker reagiere auf Grund noch hoher Tetanus- oder Diptherie-Ak-Titer. Leider gibt es die Keuchhusten-Impfung ja nicht mehr als monovalenten Impfstoff. Sonst würde ich mich wohl ohne zu Zögern impfen lassen. Man liest so viel in Studien etc und wird dadurch nicht gerade sicherer. Zumal man ja in den ersten 8 Wochen (bis das Neugeborene ja ohnehin die Pertussis-Impfung erhält) wirklich kaum Kontakte hat bis auf Familie, die auf einen ausreichenden Impfstatus achtet(wobei dieser ja auch keinen 100% Schutz bietet...). Ich würde mich lieber nach Entbindung impfen lassen, da die möglichen Nebenwirkungen dann ja nur mich betreffen würden und nicht noch den kleinen Mitbewohner. Wie stehen Sie dazu? Noch eine zweite kleinere Frage: Würden Sie empfehlen, gleich den "großen Zuckertest" zu machen oder - wie meine Praxis es wohl plant - erst die Ergebnisse des kleinen Tests abzuwarten? Diese sind ja oft nicht nicht ganz aussagekräftig bzw verfälscht. Verwirrt hat mich mich auch die Aussage einer Arzthelferin:"Kommen Sie bitte nüchtern zum (kleinen)Test, sonst ist vielleicht noch der große nötig, wenn die Ergebnisse nicht gut sind..." Ich habe das Gefühl, der kleine Test wird einfach nur vorgezogen, weil er von der Kasse übernommen wird. Ich würde mich sicherer fühlen, gleich den "richtigen" Test zu machen. Die paar Euro und auch die Stunde mehr kann man sicher investieren. Ich hoffe, ich habe Sie nicht "geplättet" mit meinen Fragen und würde mich über eine kurze Rückmeldung/Ihre Meinung zu o.g. Themen freuen. Herzliche Grüße und vielen Dank, j.k.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Pertussis für Schwangere zu Beginn des 3. Trimenons. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu zuvor verabreichten Pertussisimpfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Mit einer Pertussisimpfung während der Schwangerschaft werden sowohl die Mutter als auch das Neugeborene wirksam vor Pertussis geschützt. Unter den Säuglingen, deren Mütter in der Schwangerschaft geimpft worden waren, war die Zahl der Keuchhustenfälle um die Hälfte geringer als unter jenen, deren Mütter keine Impfung erhalten hatten. Die Mehrzahl schwangerer Frauen hat in westlichen Ländern nur sehr niedrige pertussisspezifische Antikörperkonzentrationen, selbst wenn sie ein bis 2 Jahre vor der Schwangerschaft geimpft wurden. Dies liegt an der raschen Abnahme der Antikörper nach der Impfung. Wurde Pertussis vor einer Schwangerschaft durchgemacht, hält die Immunität zwar länger, ist aber auch hier nicht von Dauer. Ohne eine erneute Impfung ist daher ein Nestschutz für den Säugling in den ersten Lebensmonaten durch eine Übertragung von mütterlichen Pertussisantikörpern vor der Geburt sehr unwahrscheinlich. Eine Impfung während der Schwangerschaft führt dagegen zu hohen Antikörperkonzentrationen bei der Schwangeren und dem Neugeborenen. Die Wirksamkeit der mütterlichen Pertussisimpfung für den Schutz des Säuglings vor Pertussis in den ersten 2–3 Lebensmonaten lag in einer Vielzahl von Studien bei 90 %. Es gibt verschiedene Kombinationsimpfstoffe, die für die Anwendung bei Schwangeren zugelassen sind. Sie enthalten Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten), zum Teil mit Polio (Kinderlähmung). Pertussis-Impfstoff ist nicht einzeln erhältlich. Das war der STIKO bei der Empfehlung auch bewusst. Komplikationen für die Schwangere durch den Kombinationsimpfstoff werden nicht befürchtet, auch wenn in Ihrer Situation ein monovalenter Impfstoff natürlich ausreichen würde. Bezüglich der Glukosebelastung teile ich Ihre Ansicht: Wenn Sie ein paar Euro Eigenbeitrag und den zeitlichen Mehraufwand in Kauf nehmen möchten, würde ich auch den aussagekräftigeren großen Test durchführen lassen.
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