Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Damen und Herren, ich muss mich während der Stillzeit kurz nach der Geburt einer kleinen OP unterziehen, die in örtlicher Betäubung (Leitungsanästhesie) durchgeführt werden kann. Fragen: 1) Gibt es Besonderheiten bezüglich der Wahl des Anästhetikums in der Stillzeit? 2) Können auch Sedivativa eingesetzt werden (ich möchte möglichst nichts mitbekommen)? 3) Wenn ja, welche? 4) Welche potenten Schmerzmittel können anschließend verabreicht werden? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Lokalanästhetika wie Articain oder Bupivacain gehen nur in geringem Umfang in die Muttermilch über, insbesondere bei Zusatz von Adrenalin (Oertel et al 1997). Eine Anwendung wäre daher ohne Stillpause möglich. Messungen an 12 stillenden Müttern ergaben nur einen geringen Übergang von Midazolam in die Muttermilch (Matheson 1983). Nach wiederholter Applikation von oralen Dosen von 15 mg Midazolam pro Tag wurde ein Milch/Plasma-Quotient von ca. 0,3 ermittelt. Die Halbwertszeit in der Milch betrug weniger als zwei Stunden. Sieben Stunden nach oraler Einnahme von 15 mg Midazolam wurden keine messbaren Wirkstoffspiegel in der Muttermilch registriert. In zwei weiteren Fällen konnte bereits 4 Stunden nach Gabe von Midazolam kein Wirkstoff in der Muttermilch nachgewiesen werden (Matheson et al 1990). Die WHO Working Group on Drugs and Human Lactation betrachtet die kurzfristige Anwendung von Midazolam in der Stillzeit als wahrscheinlich sicher (WHO Working Group 1988). Nach Empfehlung des Herstellers sollte bis zu 4 Stunden nach Anwendung von Midazolam nicht gestillt werden (Fachinfo Dormicum 2001). Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg/d kaum in der Muttermilch nachgewiesen werden. Ibuprofen geht nur geringfügig in die Muttermilch über (Townsend et al 1984; Weibert et al 1982). Ein Säugling nimmt über die Muttermilch 0,0008% der mütterlichen gewichtsbozogenen Dosis auf (Walter & Dilger 1997). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Ibuprofen als kompatibel mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 1994). Außerdem wäre auch Paracetamol als leichteres Schmerzmittel in der Stillzeit zulässig.
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