Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Notwendige Selbstmedikation - welches Antibiotikum bei Harnwegsinfektion?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Notwendige Selbstmedikation - welches Antibiotikum bei Harnwegsinfektion?

Elviselvis

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Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe seit 7 Tagen Anzeichen einer (vermuteten) Blasen-/Harnwegsentzündung: Brennende Schmerzen beim Urinieren; erschwertes, unvollständiges und sehr häufiges Urinieren; zunehmend Schmerzen in der Blasengegend auch Ich habe zunächst versucht, die Verdachtsinfektion mit sehr viel Trinken und strenger Hygiene zu bekämpfen: die Beschwerden schwankten in der letzten Woche in ihrer Intensität. Seit ein paar Stunden aber sind Schmerzen und Häufigkeit + Dringlichkeit zu Urinieren deutlich stärker geworden. Ich befinde mich im Ausland und habe erst in 7 Tagen Zugang zu einem Arzt. Ich muss mich also gezwungenermaßen selbst disgnostizieren und ggf. medikamentieren. Daher bitte ich Sie mir folgende Fragen zu beantworten: Ist es ratsam - angesichts der Schwangerschaft - die beschriebenen Symptome/vermutete Harnwegsinfektion zu behandeln oder weiterhin abzuwarten? Ich befürchte, dass sich eine mögliche Harnwegsinfektion verschlimmert und vielleicht sogar zu den Nieren aufsteigen kann (ich hatte vor 10 Jahren wiederkehrende Harninfekte über einen Zeitraum von 10 Monaten, die schließlich bis zu einer Nierenentzündung führten). Falls Behandlung: Welche Medikamente (Antibiotika?) sind in welcher Wahl indiziert? (Ich kann Medikamente kaufen, bin mir aber nicht sicher, was genau vorhanden ist. Daher die Frage, was erste und zweite Wahl wären). Was ist die jeweilige Dosierung und Anwendungsdauer? Ist eine kurze aber hochdosierte Anwendung einer langfristigeren aber niedrig dosierten Anwendung vorzuziehen? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Carolin


Dr. Wolfgang Paulus

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Fosfomycin wird zur Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfekte als Einmaldosis (3 g) verabreicht. Zahlreiche Publikationen berichten von unkomplizierten Schwangerschaftsausgängen nach Anwendung von Fosfomycin in der menschlichen Schwangerschaft (De Cecco / Ragni 1987; Stein 1998; Reeves 1992; Zinner 1990; Moroni 1987). Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zur Durchspülung der Harnwege wichtig. Alternativ wäre auch der Einsatz von Nitrofurantoin im II.Trimenon vertretbar (z. B. 3 x 100 mg über 7 Tage).


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