Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Doktor Paulus, ich hatte Ihnen meine Problematil letzte Woche zwecks dem Ausschleichen der Tavor mit Opipramol geschildert. Sie meinten ich kÖnnte damit jetzt schon anfangen, jetzt hab ich dennoch eine weitere Frage: Beim googeln hab eihc folgenden Beitrag von Ihnen gefunden:Trizyklische Antidepressiva gelten als geeignet zur Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft (Robert 1996). Sie blockieren die Wiederaufnahme von Transmittern wie Noradrenalin und Serotonin in adrenerge Nervenendigungen. Aufgrund ihrer hohen Lipidlöslichkeit treten sie rasch über die Plazenta auf den kindlichen Kreislauf über. Zwar liegen Berichte über Extremitätenfehlbildungen, Herzfehler, Polydaktylie (überzählige Finger/Zehen) und Hypospadie (Harnröhrenfehlmündung) vor, doch ließ sich der Verdacht auf fruchtschädigende Effekte auch bei den länger gebräuchlichen Präparaten bisher nicht bestätigen (McElhatton et al 1996). Nachuntersuchungen im Vorschulalter nach vorgeburtlicher Exposition mit trizyklischen Antidepressiva zeigten gegenüber einer Kontrollgruppe keine Abweichungen hinsichtlich Intelligenzentwicklung, Verhalten und Sprachvermögen (Nulman 1997). Eine Monotherapie mit lange eingeführten Präparaten wie Amitriptylin (z. B. Saroten), Desipramin (z. B. Pertofran), Imipramin (z. B. Tofranil) oder Nortriptylin (z. B. Nortrilen) ist bei entsprechender Indikation anzustreben. Bei Insidon (Wirkstoff: Opipramol) sind die humantherapeutischen Erfahrungen etwas geringer. Ein fruchtschädigender Effekt wurde in Tierversuchen nach Angaben des Herstellers nicht beobachtet. Bei hochdosierter Therapie vor der Geburt können beim Neugeborenen folgende Symptome auftreten: Tachyarrhythmie (Herzrasen), Tachypnoe (beschleunigte Atmung), Tremor (Zittern), Trinkschwäche, Konvulsionen (Krämpfe), Harnverhalt. Wir selbst verfügen über 80 Rückmeldungen nach Behandlung mit Opipramol in der Schwangerschaft: 12 Schwangerschaftsabbrüche 12 Fehlgeburten 53 unauffällige Neugeborene 3 angeborene Anomalien (Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Choanalatresie, motorische Entwicklungsstörung) Eine Fortführung der Medikation in moderater Dosis wäre bei Kinderwunsch durchaus akzeptabel. Nun meine Frage dazu: es heisst im ersten Trimester definitiv nicht anwenden, soll ich also nicht besser bis wirklich Ablauf der 12 SSW warten. Schliesslich ist das Risiko zwecks der Tavor jetz ja schon gross genug und nun habe ich einfach nur bedenken, dass es jetzt vielleicht noch zu früh ist, da die Organbildung etc ja noch nicht ganz abgeschlossen ist. und ab welcher Dosis spricht man denn nun von einer HOCHDOSIERTEN Therapie??? Bezeichnet man 100mg- 200mg opipramol als hochdosiert?? Und kann ich dann wenn ich gut auf Opipramol eingestellt bin, dieses auch für die Stillzeit verwenden...d.h.kann ich dann stillen oder ist davon abzuraten?? Ich bedanke mich bei Ihnen, wünsche Ihnen einen sonnigen Tag und verbleibe bis dahin FOFO
Eine Tagesdosis von 100 mg Opipramol wäre relativ moderat. Da Lorazepam bei Daueranwendung zur Gewöhnung führt, wäre ein Einsatz von Opipramol auch im ersten Trimenon zu bevorzugen. Nach Empfehlung der Hersteller sollten Sie natürlich weder Tavor noch Opipramol in der Schwangerschaft anwenden. Aber diese Idealvorstellungen lassen sich bekanntlich nicht in jeder Situation realisieren. Opipramol tritt bei therapeutischen Dosen in so kleinen Mengen in die Muttermilch über, dass für den Säugling keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten sind. Bei Messungen an zehn stillenden Frauen wurde ein Milch-/Plasma-Quotient von 0,1 ermittelt. Der Säugling erhielte damit eine relative Dosis von 0,3% der mütterlichen Dosis (Herrmann & von Kobyletzki 1970). Allerdings liegen bislang keine Langzeitbeobachtungen in der Stillzeit vor, weshalb die mütterliche Dosis möglichst gering gehalten werden sollte.