Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Momegalen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Momegalen

Ann-Kristin

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Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Derzeit basteln wir an Baby Nr. 3 und ich stille meinen jüngsten Sohn 1,5 Jahre noch einige Male am Tag (dessen Schwangerschaft ist auch unter häufigen Stillen eingetreten und ich habe bis zur Geburt weitergestillt) Ich habe Nasenpolypen und mein HNO Arzt will lokal mit Corticoiden behandeln, allerdings nicht mit Spray sondern als off label use mit Mometason creme für neurodermitis (Momegalen) aller zwei Tage ca eine 2 - 5 ml Spritze in die Nase. Ist bei dieser untypischen Anwendung eine stärkere Resorption und systemische Corticosteroidwirkung sowie verstärkter Übergang in die Milch zu erwarten? Wäre es sicher bei noch nicht entdeckte Fruehschwangerschaft? Herzlichen Dank und ein schönes Wochenende Ann- Kristin


Dr. Wolfgang Paulus

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Nach Angaben der Hersteller werden in 8 Stunden ca. 0,7% des Wirkstoffes Mometason durch die intakte Haut bei bestimmungsgemäßer Anwendung absorbiert. Angesichts der geringen Resorption ist bei kleinflächiger Anwendung von Momegalen in der Stillzeit nicht mit Komplikationen für den Säugling zu rechnen. Messungen zur Aufnahme einer Creme über die Nasenschleimhaut liegen nicht vor. Warum möchte Ihr Arzt nicht Mometason Nasenspray anwenden? Die systemische Verfügbarkeit von Mometasonfuroat in der Darreichungsform des wässrigen Nasensprays (z. B. Nasonex) ist vernachlässigbar (< 0,1 %). Mometasonfuroat ist trotz Verwendung einer empfindlichen Gehaltsbestimmung mit einer unteren Bestimmungsgrenze von 50 pg/ml im allgemeinen nicht im Plasma nachweisbar. Die Mometasonfuroat-Suspension wird nur sehr wenig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert, und die geringe Menge, die verschluckt werden kann und resorbiert wird, unterliegt vor der Exkretion im Urin und in der Galle einem starken Abbau in der Leber. Eine Anwendung in der Stillzeit erscheint daher akzeptabel.


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