Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, in der 7 ssw. (Ultraschall unauffällig Herzschlag vorhanden), habe ich mich stark erkältet. Trotz einer Fülle von homöopathischen Medikamenten wurde es von Tag zu Tag schlimmer. Meine FÄ empfahl mir das Kindernasenspray, mein Hausarzt und ein HNO Arzt rieten davon aber ab. Da die Schmerzen immer schlimmer wurden, mußte ich an einem Feiertag zum HNO Notdienst. Seine Diagnose Nebenhölenvereiterung. Er verschrieb mir die oben genannten Medikamente( auch das Spray sollte ich unbedingt nehmen), in Absprachen mit der FÄ. Nach 5 Wochen war dann endlich alles soweit wieder in Ordnung, bis auf eine Pilzinfektion. Doch letzten FR. in der 11 ssw. habe ich mein Baby verloren (missed abortion). Nun meine Frage, hätte das alles durch eine frühere oder andere Medikamenteneinnahme vermieden werden können? Erst wollte mir wochenlang keiner etwas verschreiben und jetzt sagt mir aber jeder Arzt das die Medikamente definitiv nicht schuld sein können?! Auch wenn jetzt nichts mehr zu machen ist, bitte ich Sie inständig mir ganz offen zu antworten. Vielen Dank Mit freundlichen Grüßen Daniela
Penicilline (z. B. Amoxicillin) und Cephalosporine sind als Antibiotika der ersten Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft zu betrachten. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin in der Frühschwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher systemischer Konzentration zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Bei Exposition mit Xylometazolin im I.Trimenon zeigte sich bei 432 Neugeborenen keine Häufung von Anomalien (Jick et al 1981; Aselton et al 1985). Eine kindliche Schädigung durch das Antibiotikum bzw. Nasenspray in den von Ihnen angegebenen Dosierungen ist nicht anzunehmen. Ca. 15% aller diagnostizierten Schwangerschaften sterben im ersten Schwangerschaftsdrittel aus den unterschiedlichsten, im Einzelfall meist nicht nachvollziehbaren Gründen ab. Sie müssen sich jedoch keinesfalls wegen Ihrer Medikamentenanwendung in der Frühschwangerschaft Vorwürfe machen.