Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Massive, andauernde Schlafstörung in der SS

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Massive, andauernde Schlafstörung in der SS

annegh

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Hallo Dr. Paulus, seit der 4. SSW habe ich massive Schlafstörungen (bin derzeit in der 14. SSW). Ich schlafe zwischen 23:00 und 24:00 Uhr ein, aber wache JEDEN TAG zwischen 2:30 und 4:00 Uhr auf und kann nicht mehr einschlafen. Seit Wochen, ja Monaten, schlafe ich kaum mehr als 3 Std. täglich. Meine emotionale Stabilität leidet, ich bin aggressiv, genervt, niedergeschlagen, erschöpft und mein Körper schmerzt wg. mangelnder Entspannung in der Nacht. Homöopathische Mittel kann ich nicht nehmen, weil ich vom Kaffee nicht loskomme und entzündetes Zahnfleisch habe, sodass ich täglich Spülungen nehme (mit Menthol). Tees, Bücher, Bäder wirken bei mir nicht, denn einschlafen kann ich ja, aber nicht durch. Gegen Morgen (ca. 8:00 Uhr) schlafe ich manchmal wieder ein, und komme somit regelmäßig - also fast täglich - 2 bis 3 Std. zu spät ins Büro. Ansonsten wälze ich mich nur und bin zu nichts zu gebrauchen und nicke manchmal sogar in der Pause auf meinem Stuhl ein. All meine Probleme mit dem KV und der Unterhaltssorge bedrücken mich zusätzlich, sodass ich momentan mein Leben kaum mehr bewältigen kann. Mein Gynäkologe verschrieb mir nun Diazepam. Ich habe es noch nicht genommen, denn ich halte es für Gift (für mich sowie das Baby). Gibt es eine Alternative (zw. Diazepam und Homöopathie), die mir helfen könnte? Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir helfen könnten. Vielen Dank! annegh


Dr. Wolfgang Paulus

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Angesichts Ihrer Beschwerden sollten Sie vielleicht einen Facharzt aufsuchen, der sich mit der Behandlung von Depressionen auskennt (Psychiater). Da die sensible Phase der Organdifferenzierung bereits abgeschlossen ist, wäre der Einsatz von Antidepressiva in moderater Dosis durchaus vertretbar (z. B. Amitritptylin, Sertralin, Citalopram, Mirtazapin). Im Gegensatz zu Diazepam entsteht hier keine Abhängigkeit bei längerfristiger Anwendung.


Mitglied inaktiv

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Liebe Anne, bitte begeben Sie sich in eine gute kognitive Verhaltenstherapie (gelbe Seiten, Psychotherapie, Verhaltenstherapie). Auch über diesen Weg können Schlafstörungen erfolgreich behandelt werden. Dafür brauchen Sie keine Überweisung, sondern können direkt zum Psychotherapeuten hingehen. Parallel würde ich an Ihrer Stelle die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen. MFG,F


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