Mia186
Hallo Herr Dr. Paulus, darf man in der Schwangerschaft durchgehend Magnesiumchlorid einnehmen? Ich habe es verordnet bekommen wegen vorzeitiger Wehen in der letzten Schwangerschaft. Ich finde zu der Chlorid- Form keine Infos im Internet deswegen wollte ich sicherheitshalber mal nachfragen. Gibt es hierfür eine Dosierungsempfehlung? Danke für die Info und Gruß Mia
Magnesium erfüllt im menschlichen Organismus biochemisch die Aufgabe, energiereiche Nukleotide sowie Enzyme mit Schrittmacherfunktion im Stoffwechsel biologisch zu aktivieren. Therapeutisch wird Magnesium daher eingesetzt in der Gynäkologie (Wehenhemmung, Eklampsie), in der Kardiologie (Herzinfarkt, Arrhythmien) zur Verbesserung des Glucose- und Lipidstoffwechsels sowie bei Leistungssportlern. Neben der zum Teil krankheitsbedingten Magnesiumunterversorgung kann eine unzureichende Magnesiumversorgung der Menschen in der industrialisierten Welt angenommen werden, die auf eine reduzierte Verfügbarkeit von Magnesium in den landwirtschaftlich genutzten Böden zurückzuführen ist. Biochemisch gesehen wirkt sich die suboptimale Magnesiumversorgung in psychischen und physischen Stresssituationen (Krankheiten, Wachstum, Schwangerschaft, Sport) besonders stark aus. Durch eine Magnesiumsupplementierung mit natürlichen magnesiumreichen Nahrungsmitteln oder mit pharmazeutischen Magnesiumpräparaten kann ein Magnesiummangel ausgeglichen beziehungsweise verhindert werden. Von der pharmazeutischen Industrie werden derzeit über 50 Magnesiumpräparate hergestellt, die sich unter anderem dadurch unterscheiden, dass unterschiedliche Magnesiumverbindungen als Wirkstoff eingesetzt werden. Die Resorption des Magnesiums im Magen-Darm-Trakt erfolgt unabhängig von der verabreichten Verbindung. Berichte über schädliche Auswirkungen während der Schwangerschaft beim Menschen sind nicht bekannt geworden. Bei hoher Dosierung kann es zu weichen Stühlen kommen, die jedoch unbedenklich sind. Bei hochdosierter und länger andauernder Einnahme des Präparates können Müdigkeitserscheinungen auftreten. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass bereits eine erhöhte Magnesium-Konzentration im Blut erreicht ist.
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