Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Paulus, meine Neurologin hat mir wegen einer akuten psychischen Krise/ Nervenzusammenbruch letzte Woche Lorazepam verschrieben, das ich 4 Tabge hintereinander jeweils einmal täglich genommen habe. Mitlerweile geht es mit wieder etwas besser, und ich habe die Tabletten abgesetzt. Nun mache ich mir doch ein wenig Sorgen, dass ich meinem Baby mit dem Medikament geschadet haben könnte, v.a. aufgrund der Tatsache, dass ich während der 4tägigen Einnahme wesentlich weniger Kindsbewegungen gespürt habe als vorher (und nachher). Die Neurologin meinte dazu nur, es sei vielleicht sogar ganz gut für mein Baby, wenn es sich mal ausschlafen könnte nach der ganzen Aufregung! Wie ist Ihre Meinung dazu? Kann ich, sollte es mir wieder schlechter gehen, das Medikament erneut einnehmen? Wie oft und wie lange wäre unbedenklich? Bis zu welcher SSW darf man Lorazepam maximal nehmen, damit es nicht nach der Geburt zu Entzugserscheinungen beim Baby kommt? Vielen Dank!
Benzodiazepine werden als Tranquilizer, Schlafmittel und Antikonvulsiva eingesetzt. Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden von der Muttersubstanz Diazepam zahlreiche Derivate (z. B. Lorazepam) entwickelt, die sich in ihren pharmakokinetischen Eigenschaften unterscheiden. Anfängliche Berichte über eine Häufung von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten unter Diazepam ließen sich bei therapeutischer Dosierung nicht bestätigen. In neuerer Zeit wurden jedoch auffällige Gesichtszüge, geistige Retardierung und Überaktivität bei Kindern beobachtet, deren Mütter während der gesamten Schwangerschaft einen Missbrauch mit hohen Dosen von Benzodiazepinen betrieben hatten. Bei Einnahme in höheren Dosen über längere Zeiträume (z. B. Diazepam 15-20 mg pro Tag) bis zur Geburt muss man mit einer Atemdepression beim Neugeborenen rechnen. Im Rahmen einer Entzugssymptomatik werden Unruhe, Zittern, Muskelhypertonie, Erbrechen, Durchfall und zerebrale Krampfanfälle beim Neugeborenen beschrieben. Ein weiteres Problem stellt die als „Floppy-infant-Syndrom“ bekannte Symptomatik dar, die mit Muskelhypotonie, Lethargie, Temperaturregulationsstörungen und Trinkschwäche über Wochen bis Monate anhalten kann. Gegen eine sporadische Anwendung von Lorazepam nach der 20-SSW – wie von Ihnen geplant - bestehen keine Einwände, zumal Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.
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