Mitglied inaktiv
Hallo, ich lebe in den USA und bin hier voellig verwirrt, was die Einnahme von Jod und anderen Vitaminen in der Schwangerschaft betrifft. Bei mir wurde im Mai (damals noch in Dtl) ein Kropf in Folge von Jodmangel festgestellt und ausserdem ein kalter Knoten in der Schilddruese. Ich sollte daher Thyronajod einnehmen,aber kurze Zeit spaeter wurde ich schwanger und meine Frauenaerztin hier meinte, ich solle es in der Schwangerschaft auf keinen Fall nehmen (SD-Funktion ist normal) Die gaengigen Multivitamine fuer Schwangere hier enthalten kein Jod, aber dafuer extrem hohe Mengen an Eisen (90mg) und Vitaminen. Deshalb habe ich fuer mich entschieden, diese Vitamine nicht einzunehmen, da ich mich gesund ernaehre und ich nicht allzu viel von ueberdosierten, kuenstlichen Vitaminpraeparaten halte. Soweit ich weiss, sind aber zumindest Folsaeure und Jod sehr wichtig. Also habe ich mir von meiner Mutter aus Deutschland Folio schicken lassen, das habe ich in meiner ersten Schwangerschaft (damals in Dtl) auch eingenommen. Nachdem ich das Thema Jodmangel in den USA recherchiert habe, bin ich allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass Jodmangel hier in Amerika im Allgemeinen kein Problem ist. Deshalb meine Frage- kann ich Folio bedenkenlos einnehmen, oder muss ich dann eine Ueberdosierung von Jod befuerchten (da Folio mit 200mcg ja recht viel Jod enthaelt)? Falls ja, haben zu grosse Mengen an Jod irgendwelche Auswirkungen auf mein Baby (oder auf mich)? Oder ist es besser, nur Folsaeure zu nehmen und mich auf Jodzufuhr aus Speisesalz, Trinkwasser etc. zu verlassen? Zur Zeit nehme ich abwechselnd Folio/nur Folsaeure, also alle 2 tage 200mcg Jod. Ob das richtig ist, weiss ich nicht, ich habe einfach angst, meinem Baby durch zuviel oder zuwenig Jod zu schaden bzw. mein schon bestehendes Schilddruesenproblem zu verschlimmern. Meine Frauenaerztin konnte mir leider keine zufriedenstellende Antwort auf diese Fragen geben, und einen Termin beim Schilddruesenspezialisten habe ich erst in drei Monaten. Ich hoffe, Sie koennen mir weiter helfen. Danke im Voraus und liebe Gruesse aus Minnesota, Katja
Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Der Jodidbedarf steigt in der Schwangerschaft auf ca. 200 mcg pro Tag an. Da dieser Bedarf in den Jodmangelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz meistens nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodid 200 mcg/d in der Schwangerschaft zu empfehlen. Wenn Sie in den USA über die Nahrung genügend Jod aufnehmen, wäre die zusätzliche Anwendung in Tablettenform überflüssig. Allerdings sind durch Einnahme von 200 mcg Jodid keine kindlichen Schäden zu befürchten. Die embryonale Schilddrüse nimmt ihre Aktivität zwischen der 10. und 12.SSW auf. Da Schilddrüsenhormone für die Reifung des Zentralnervensystems dringend erforderlich sind, sollte eine ausreichende Jodidzufuhr für die Produktion der fetalen Schilddrüsenhormone gewährleistet sein. 1991 wurde eine Studie im Auftrag des British Medical Research Council (MRC) publiziert, die den Effekt von Folsäure auf den Schwangerschaftsausgang bei 1.817 Frauen nach der Geburt eines Kindes mit Neuralrohrdefekt untersuchen sollte. Die Gabe von Folsäure 4 mg/d bis zur 12.SSW führte zu einer Senkung der Häufigkeit von wiederholten Neuralrohrdefekten um 72% (MRC Vitamin Study Research Group 1991). Auf der Grundlage dieser Studie empfahlen die Centers for Disease Control (CDC) in den USA die Einnahme von Folsäure in einer Dosis von 4 mg pro Tag in einem Zeitraum von 4 Wochen vor Empfängnis bis 3 Monate nach Empfängnis, wenn bei vorangegangenen Schwangerschaften Neuralrohrdefekte festgestellt worden waren (CDC 1991). Ca. 1 Jahr später rieten die CDC allen Frauen im gebärfähigen Alter zu einer täglichen Folsäureaufnahme von 0,4 mg (CDC 1992). Da der Verschluss der Wirbelsäule in der 8.Schwangerschaftswoche abgeschlossen ist, wäre die Einnahme von Folsäure zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft nicht mehr so wichtig.
Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Dr. Paulus Ich bin jetzt in der 9. SSW und muß wegen meiner Schilddrüsen-Überfunktion täglich früh und abends jeweils eine halbe Tablette (also jeweils 5mg) Carbimazol nehmen. Wegen diesen Tabletten darf ich nur Lafol-Folsäure "ohne Jod" nehmen und das eine Tabelette täglich Mittags. Ich hab das jetzt noch nicht so ganz verstanden warum ich diese ohne Jod nehmen muß, da ja eigentlich Jod in der Schwangerschaft sehr sehr wichtig wäre. Ist das jetzt so in Ordnung mit diesen Tabletten ohne Jod ? Wenn ja warum ohne Jod ? Oder muß ich mich wegen Jod anders drum kümmern ? Mein Frauenarzt ist im Moment im Urlaub, darum dachte ich mir, ich frag mal hier nach. Vielen Dank schon mal im Vorraus Michaela
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