Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

inhalatives Cortison

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: inhalatives Cortison

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Ist eines der Kortikoide besser waehrend der Schwangerschaft, bzw. inwieweit sind die o.g. Medikamente schaedlich fuer das Kind? Gibt es Entwicklungsstadien beim Kind indenen die Medikamente besser nicht genommen werden sollten? Gibt es Medikationen die erfahrungsgemaess unbedenklich fuer das Kind sind?


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol (z. B. Berotec), Salbutamol (z. B. Sultanol), Reproterol (z. B. Aarane) und Terbutalin (z. B. Bricanyl) bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol (z. B. Symbicortl) und Salmeterol (z. B. Aeromax) durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclomethason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft beim Menschen zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg angeborener Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Eine Umstellung erscheint bei Ihnen wegen der hohen Dosen der bisherigen Präparate sinnvoll. Bei Salmeterol handelt es sich um ein länger wirksames Betamimetikum (im Vergleich zu Reproterol). Im zweiten und dritten Trimenon bestehen keine Einwände gegen diese neueren Präparate.


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