Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Hylotox

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Hylotox

Liomoid

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, als ich heute bei meinen Eltern zu Besuch war, fiel mir erst nach einigen Minuten ein stechender Geruch in der Küche auf. Mein Vater erklärte mir, dass er kurz zuvor Hylotox aus DDR-Beständen verwendet habe. Meine Mutter hat anschließend in der Küche auch unser gemeinsames Mittagessen zubereitet. Nachdem mir der Geruch aufgefallen war, habe ich die Küche gemieden. Kann es dennoch zu Schäden beim Ungeborenen (12. SSW) geführt haben? Besten Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

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PCP (Pentachlorphenol) kam wegen seiner fungiziden Wirkung vor allem in Holzschutzmitteln zum Einsatz, beispielsweise im Holzschutzmittel Hylotox. Pentachlorophenol wurde mit Chromosomenanomalien in den Lymphozyten exponierter Arbeitskräfte in Zusammenhang gebracht (Schrag & Dixon 1985). Eine epidemiologische Studie erfasste 19.675 Kinder (geboren zwischen 1952 und 1988) von 9.512 Vätern, die zumindest über ein Jahr in Sägewerken mit Holzschutzmitteln aus Pentachlophenol konfrontiert waren (Dimich-Ward et al 1996). Dabei ergab sich eine Zunahme von Augendefekten, Neuralrohrdefekten und Genitalanomalien bei den Nachkommen. Ein kurzfristiger mütterlicher Kontakt mit Pentachlorphenol in der 12.SSW kann derartige Schäden nicht verursachen.


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