Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

hin und her gerissen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: hin und her gerissen

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Guten Tag, also als ich schwanger wurde habe ich noch Cipralex genommen allerdings erst eine woche. als ich dann erfahren hab das ich schwanger bin hab ich auf rat meinem alten Fa sofort abgesetzt. ich habe dann den Fa gewechselt. meine neue Fä meint man müsse das gut bedenken und sie müsste auch über bücher gehen was ich nehmen könnte. ich wollte jetzt die ersten 12ssw abwarten. am sonntag komm ich in die 12ssw und im moment währe ich so froh wenn ich etwas nehmen könnte das ein bisschen stimmungsaufhelend ist. ich hab meinem Hausarzt angerufen und mit ihm geredet. er meinte das im grunde cipralex kein problem währe, aber es währe besser wenn mir hyperval500 reichen würde. da dis ja nur Johanniskraut ist und er würde es mir empfehlen zuerst mit diesen zu versuchen. besser währe natürlich garnichts zu nehmen. ist mir schon klar. jetzt hör ich aber von allen seiten das man das hyperval500 auch nicht nehmen sollte in der ss.:-( ich weiss nicht was ich machen soll. ich habe angst das wenn ich cipralex oder auch das hyperval500 jetzt einfach beginne das es dann meinem baby schadet, trotzdem währe ich so froh wenn ich was nehmen könnte :-( ich weiss nicht was ich machen soll.ich würde mir riesen vorwörfe machen wenn ich jetzt ein medi beginne und ich dann mein baby verliern würde. was soll ich besser nehmen,Cipralex,Hyperval500 oder nichts??? was empfehlen sie mir??? liebe grüsse Désirée


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Escitalopram (Cipralex) handelt es sich um das linksdrehende Enantiomer von Citalopram. Bis Dezember 2004 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 6.555 Kinder nach intrauteriner Exposition mit SSRI in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 4,1%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 2.701 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Citalopram enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 4,4% keinen Anlass zur Beunruhigung (Kallen & Otterblad Olausson 2007). Nach vorgeburtlicher SSRI-Medikation wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Bei Bedarf wäre die Fortsetzung der Medikation mit Cipralex durchaus vertretbar, zumal Sie sich schon am Ende der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden. Präparate mit Johanniskraut sind in der Schwangerschaft keineswegs besser untersucht und womöglich bei Ihrer Symptomatik auch nicht ausreichend.


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