Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Frisium während des Stillens "erlaubt"?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Frisium während des Stillens "erlaubt"?

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Sehr geehrter Herr Dr.Paulus! Zuerst einmal freue ich mich sehr das Sie dieses Forum eröffnet haben. Meine Frauenärztin hat zu Beginn meiner Schwangerschaft mit Ihnen telefoniert und die Einnahme des Frisiums mit Ihnen "abgeklärt", was mich (uns)sehr beruhigt hat. Gestern hatte ich einen Organultraschall und soweit sieht alles in Ordnung aus. Nun habe ich 2 Fragen an Sie: 1. Ich nehme seit Beginn der Schwangerschaft "Folio" mit 400 ? Folsäure... die Mengenangabe fängt zuerst mit einem Buchstaben an, der wie ein u mit Strich vorne dran aussieht und dann Gramm (deswegen weiß ich jetzt nicht die Mengenangabe). Nun ist mein Eisenwert etwas zu niedrig und ich wollte deshalb "Floradix Kräuterblut"-Dragees einnehmen und in denen sind 0,4 mg Folsäure enthalten. Da ich dieses Dragees zweimal am Tag nehmen müßte, würde ich 0,8 mg pro Tag zusätzlich einnehmen. Jetzt habe ich aber gehört, daß zuviel Folsäure die Wirkung von Krampflösenden Medikamenten beeinträchtigen könnte und weiß deshalb nicht, ob ich diese Eisendragees nehmen darf, bzw. ob das Frisium zu den krampfl. Medik. zählt. 2. Ist bei einer Einnahme des Frisiums, das Stillen des Babys möglich? Mein Neurologe wollte mich eigentlich nach der Geburt auf ein "richtiges" Epileptikum einstellen und weiß nun auch nicht, ob das Frisium während des Stillens "erlaubt" ist. Da der nächste Termin bei meinem Neurologen noch etwas dauert, mir aber die "Stillfrage" sehr wichtig ist, möchte ich Sie nun selbst schon einmal deswegen fragen. Mit freundlichen Grüßen, Mia


Dr. Wolfgang Paulus

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Frisium sollte nach Empfehlung des Herstellers nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da es in die Muttermilch übertritt. In Anbetracht der langen Halbwertszeit ist eine Anhäufung im Plasma des Säuglings denkbar ist, da dessen Stoffwechselleistung im Vergleich zum Erwachsenen noch eingeschränkt ist. Der Säugling erhält bei einmaliger Gabe über die Muttermilch ca. 4,6% der mütterlichen Dosis. Stillen ist allenfalls bei niedriger Dosis und Kontrolle des Clobazam-Spiegels beim Säugling akzeptabel.


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