Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Fragen zum Homa-Index

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Fragen zum Homa-Index

Heunec

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Hallo Dr. Paulus, ich habe einen Homa-Index von 3,2. Durch ICSI mit Metformin (abgesetzt 12. SSW) wurde ich schon einmal schwanger, leider Fehlgeburt. 1. Kann eine Insulinresistenz die Entwicklung des Embryos schaden, wenn ich kein Metformin nehme? Sollte ich nun vor einer neuen ICSI bzw. Kryo wieder Metformin nehmen? Wenn ja, bis wann? 2. Ich habe eine generelle Frage zur Insulinresistenz und deren Auswirkung während der ganzen Schwangerschaft: Oft wird Metformin gegeben und soll in der 12. SSW abgesetzt werden (wegen off-label use). Wird das Metformin bis zur 12. SSW gegeben, da dort die WICHTIGSTE Entwicklung des Embryos stattfindet? Aber die Insulinresistenz ist doch weiterhin da und wird diese nicht sogar noch größer je weiter die Schwangerschaft fortschreitet? Wie geht man am besten mit einer Insulinresistenz während der ganzen Schwangerschaft um, damit das Kind IMMER optimal versorgt wird? (Bluttests, Blutzuckermessgerät? Zuckerbelasungstest schon deutlich vor 24. SSW? Metformin doch durchnehmen? Müsste nach Absetzen von Metformin Insulin gespritzt werden? o.ä.) Ich hoffe Sie können mein Gedankenchaos etwas ordnen, damit ich es besser verstehe.


Dr. Wolfgang Paulus

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Ihr HOMA-Index von 3,2 weist auf eine Insulinresistenz hin. Bei einer erhöhten Insulinresistenz ist zunächst auch die Fruchtbarkeit herabgesetzt, weil keine regelmäßigen Eisprünge stattfinden. Daher gibt man im Rahmen der Kinderwunschbehandlung oft Metformin. Das Problem für die kindliche Entwicklung in der Schwangerschaft stellt der erhöhte Blutzuckerwert dar. Spätestens wenn das Blutzuckertagesprofil unter Diät bei den Messungen nach den Mahlzeiten regelmäßig Werte über 140 mg% anzeigt, ist eine medikamentöse Einstellung des Blutzuckers erforderlich. Dies erfolgt in der Schwangerschaft meist durch Injektion von Insulin. Bei geringer Ausprägung der Stoffwechselstörung könnte man auch Metformin beibehalten. Für eine eingehende Beratung sollten Sie Frauenarzt und Diabetologen kontaktieren.


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