Falafel15
Lieber Herr Paulus, 1) ich muss aufgrund meiner Epilepsie 2,5 mg Folsäure nehmen. Bei einem Blutbild ist nun rausgekommen, dass der Folsäure Spiegel sehr hoch ist. Kann es dadurch zu Schädigungen gekommen sein. 2) Aufgrund von fettigen Kopfschuppen soll ich Ketozolin Shampoo sowie Salidecoderm Tinktur auf der Kopfhaut anwenden. Bei beiden steht dabei, dass sie in der Schwangerschaft nicht angewendet werden sollen. Was könnte ich ihrer Ansicht nach alternativ nehmen? 3) Darf Wala Nabengel in der Schwangerschaft verwendet werden? Bitte entschuldigen Sie den ganzen Katalog an Fragen. Ich danke Ihnen sehr für ihre Hilfe Errechneter Entbindungstermin: 27-01-2025 Medikamente: Folsan 2,5 mg, Lamictal 200 mg, Jodid Bestehen Krankheiten: Epilepsie
Eine höhere Folsäure-Dosis (z. B. 2,5 mg) ist unter Anwendung von Antikonvulsiva wie Lamotrigin im ersten Trimenon sinnvoll, um der Entstehung von Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Nach dem ersten Trimenon kann die Tagesdosis wieder auf Standarddosen in den üblichen Nahrungsergänzungsmitteln (400 – 800 µg pro Tag) für Schwangere gesenkt werden. Durch pharmakokinetische Untersuchungen zur transdermalen Resorption beim Tier und beim Menschen konnte auch nach mehrwöchiger Behandlung kein Ketoconazol (z. B. Ketozolin Shampoo) im Plasma nachgewiesen werden. Die Imidazolderivate hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol, das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird. Sali-Decoderm® Tinktur enthält Salicylsäure und das Kortikoid Flupredniden. Hier wäre zumindest eine zurückhaltende Anwendung in der Schwangerschaft angebracht (nicht mehrfach täglich!). Das Wala Narbengel ist unbedenklich.