Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Fettstoffwechselstörung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Fettstoffwechselstörung

milka3480

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Hallo Dr. Paulus, Ich bin 35 Jahre alt und bereits 3 gesunde Kinder geboren und eigentlich war unser Kinderwunsch damit abgeschlossen. Doch als ich letztes Jahr unerwartet schwanger wurde habe ich mich riesig gefreut. Doch die Freude hielt nicht lange an, denn das Baby entwickelte sich sehr verzögert und in der 10ssw kam es dann zur Fehlgeburt. Keiner konnte mir sagen woran es gelegen hat ( Medikamente, Diabetes, alter). Es war sehr schlimm für mich mein Baby gehen zu lassen. Seither ist der Wunsch nach einem Baby sehr stark bei mir. Im Moment bin ich noch nicht schwanger aber würde es sehr gern werden. Jedoch habe ich eine Fettstoffwechselstörung an der ich letztes Jahr auch fast verstorben wäre. Gibt es denn überhaupt ein Medikament das man eventuell in einer Schwangerschaft nehmen könnte ( wenn es nötig wäre). Ich würde natürlich alles daran setzen ohne aus zukommen. Oder kann es dem Baby schaden wenn ich jetzt schwanger werde solange ich das Medikament einnehme. Lg Sabrina


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei hochdosierten Tierversuchen mit trächtigen Ratten und Kaninchen zeigte sich unter Bezafibrat bei Tagesdosen bis 800 mg/kg Körpergewicht keine Häufung von Anomalien (Naitoh et al 1988). Im humantherapeutischen Dosierungsbereich ließ sich bei dem Wirkstoff Bezafibrat bisher keine Fruchtschädigung erkennen. Beim Menschen wurden bislang keine Erfahrungen mit Bezafibrat in der Schwangerschaft publiziert. Wir verfügen lediglich über 10 Rückmeldungen nach Anwendung von Bezafibrat im ersten Trimenon: 2 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Fehlbildung!) 1 Spontanabort 7 unauffällige Neugeborene Da die Langzeitprognose der Hyperlipidämie durch eine Unterbrechung der Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit i. a. nicht wesentlich beeinträchtigt wird, ist eine Fortführung der Therapie mit Lipidsenkern in der Schwangerschaft grundsätzlich mit Zurückhaltung zu betrachten.


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