Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Energiesparlampen / Vit D

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Energiesparlampen / Vit D

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Habe ausgewiesenen Vit D Mangel und nehme während Stillzeit (dauerte 1,5 Jahre) Vigantol zuletzt in Dosierung 5-6 Tr (2500-3000 iE). Habe aufgrund einer erneuten Schwangerschaft abgestillt. In der 6. SSW habe ich erfahren dass lt. früherer Lehrmeinung nur ganz wenig Vit D in der Schwangerschaft supplementiert werden sollte. Daher bin ich nochmals zum Arzt, um den Calciumspiegel und VitD Spiegel zu messen. Grundsätzlich war alles OK - er ist sogar der Meinung man könne lt der neuesten Studien weiterhin gefahrlos ca. 4-5 Tr Vigantol weiterhin täglich nehmen ohne dass es zu Schäden kommt. Wie ist ihre Meinung dazu? Reicht ein Kontrollabstand von 3 Monaten in diesem Zusammenhang aus um eine Überdosierung frühzeitig zu erkennen und ggfs zu intervenieren? Noch eine Frage: mein Kind hat neulich einen Lampenschirm zerschlagen. Wollte vor der Entsorgung die Energiesparlampe herausdrehen. Dabei stellte ich fest, dass eine der Röhren einen Riß aufwies, den ich zunächst nicht gesehen hatte. Habe alles entsorgt und danach erstmal gelüftet. Mein Mann meinte, das sei nicht ganz ungefährlich gewesen wegen der Quecksilberbelastung....zB warnt Bund Naturschutz Schwangere sogar vor Energiesparlampen wegen der Bruchgefahr. Wie schätzen Sie dies ein? Dummerweise habe ich den Riß zunächst nicht gesehen und das Teil mit bloßen Händen angefasst. Vielen Dank für Ihre Mühe.


Dr. Wolfgang Paulus

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Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist nicht mit einer embryonalen Schädigung zu rechnen. In den USA wird für die Schwangerschaft einer gesunden Frau eine tägliche Dosis von Vitamin D 400 I.E. empfohlen (NRC, 1989). Da Sie das Präparat zum Ausgleich eines Defizites erhalten, ist die Fortsetzung der höher dosierten Gabe (2.500 bis 3.000 IE) auch in der Schwangerschaft sinnvoll. Kontrollen im Abstand von 3 Monaten wären ausreichend. Da der Bedarf in der Schwangerschaft eher steigt, ist sicher nicht mit einer Überdosierung zu rechnen, wenn Sie mit der bisherigen Dosis stabil eingestellt waren. Die mögliche kurzfristige Exposition mit Quecksilber durch den Riss in der Lampe können Sie getrost vernachlässigen.


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