Amoxicillin 1000mg & Spülung Meridol med. CHX 0,2% in der 29ten SSW?

Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Amoxicillin 1000mg & Spülung Meridol med. CHX 0,2% in der 29ten SSW?

Sehr geehrter Herr Doktor Paulus, bei mir soll ein Zahn am 23.06 gezogen werden. Ich muss zwei Stunden vor dem Eingriff ein Antibiotikum einnehmen und anschließend nach dem Eingriff ebenso. Der Kieferchirurg hat mir Amoxicillin 1000mg aufgeschrieben- ein Penicillin. Jetzt ist es aber so, dass der Vater gegen Penicillin stark allergisch ist. Da ist die Wahrscheinlichkeit doch gegeben, dass auch das Baby dagegen allergisch sein könnte, oder? - Darf ich das trotzdem nehmen oder würden Sie mir ein anderes Antibiotikum empfehlen? - Ist das verschriebene Antibiotikum tatsächlich das Mittel der Wahl? - Weiterhin frage ich mich, welche Konsequenzen die Annahme von Antibiotika für das Baby haben könnte? - Welches Narkosemittel darf der Zahnarzt überhabt einsetzen? Auch die Spülung Meridol med. CHX 0,2% soll ich nehmen. - Darf ich das aus Ihrer Sicht? - Oder gibt es da eine bessere, „schwangerschaftsfreundlichere“ Alternative? Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen Besorgte Erst-Mama

von Natasha32 am 19.06.2020, 16:16

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Antwort auf: Amoxicillin 1000mg & Spülung Meridol med. CHX 0,2% in der 29ten SSW?

Amoxicillin zählt zu den Antibiotika erster Wahl und kann in der Schwangerschaft bei entsprechenden bakteriellen Infektion auch in der genannten Dosis eingesetzt werden. Das Ungeborene wird bei einem Erstkontakt über die Mutter in der 29.SSW nicht unter einer allergischen Reaktion leiden. Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf das Ungeborene bzw. den Säugling zu rechnen ist. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung gibt es keine Vorbehalte gegen einen Einsatz von Meridol Mundspüllösung in der Schwangerschaft.

von Dr. Wolfgang Paulus am 22.06.2020

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