Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

2 Fragen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: 2 Fragen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Dr. Paulus, da ich vielleicht bald fliegen möchte benötige ich 2-3 Hübe Olynth zum Druckausgleich. Darf ich das im 2 Trimester nehmen? Dann leide ich unter Migräne. Wenn ich ca. 4 Paracetamol nehme wird es manchmal besser. Ibuprofen (Dolormin Migräne) hilft jedoch ziemlich schnell. Mein FA ist aber der Meinung, dass einzigst in der SS Paracetamol in Frage kommt. Habe aber gelesen, dass man Ibu bis zur 30 ssw nehmen darf. Soll ich dann gleich eine Ibuprofen nehmen? Oder es erst mit 4 Paracetamol versuchen? Vielen Dank für Ihre Antwort. Gruß Lenny05


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

Für die exakte Beantwortung der Anfragen wäre immer auch die Angabe der aktuellen Schwangerschaftswoche bzw. des errechneten Entbindungstermines hilfreich (siehe vorgesehenes Formularfeld!). Paracetamol gilt als Schmerzmittel der ersten Wahl in der Frühschwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen Ibuprofen (z. B. Dolormin) und Diclofenac (z. B. Voltaren) dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln bei Bedarf eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Oxymetazolin oder Xylometazolin als Nasenspray in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.