Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

Hallo Frau Neumann, damit Sie den Zusammenhang verstehen, werde ich etwas ausholen müssen. Mein Sohn, jetzt 9 Monate alt, hat in den ersten Monaten sehr stark mit Bauchkrämpfen, Durchfall, Schleim im Stuhl und Ausschlag/Neurodermitis zu tun gehabt. Anfangs dachten wir noch an die drei Monats-Koliken, aber egal was wir gaben und taten, es half alles nichts. Daraufhin fragte mich meine Hebamme, was ich esse und trinke. Ich habe mich bis dahin ausgewogen ernährt. Vor allem viel Milchprodukte (Kefir, Milch, Joghurt usw.). Sie vermutete eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit und schlug mir eine Auslass-Diät vor. Diese machte ich und es wurde besser. Sogar meine Symptome, die ich bei Milchprodukten hatte, verschwanden. Seitdem ernähre ich mich Milch-frei. Leider ahnte ich aber nicht, dass es auch ziemliche Auswirkungen auf mich haben kann. So hat meine Hausärztin Alarm geschlagen, da meine Eiweißwerte an der unteren Grenze sind. Nun habe ich mir eine Ernährungsberaterin gesucht, in der Hoffnung, das sie mir helfen und mich unterstützen kann. Bei meinem Sohn waren, bis auf die Neurodermitis an den Beinen, alle Symptome verschwunden. Es gibt aber bei mir Familienmitglieder die nicht daran glauben und ihm dann Waffeln oder ähnliches geben. Aber auch wenn ich mal ein Stück Kuchen esse reagiert er sofort mit Durchfall und Ausschlag. Zu allem Übel scheint mein Sohn nun auch eine Hühnereieiweißallergie/-Unverträglichkeit zu haben. Es gab den einen Tag Kartoffeln mit Spinat und Ei. Und bei dem Ei hatte er kurz danach Quaddeln um den Mund und danach ging der Ausschlag wieder los. Zudem bekam er Durchfall und Schleim im Stuhl und einen wunden Hintern. Einen Allergietest, sowie einen Provokationstest bei meinem Sohn ist für November eingeplant, da die Ärztin von der Kinder-ITS, die sich Gott sei dank bereit erklärt hat sich dem anzunehmen, die Untersuchung erst machen möchte, wenn er ein Jahr alt ist (zwecks Unterschied Unverträglichkeit und Allergie). Nun zu meiner Frage. Was kann/darf ich essen? Und was darf mein Sohn essen? Sollte ich mich/wir uns am besten vegan ernähren, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden? Ich soll mich normalerweise sehr Eiweißreich ernähren, damit meine Werte sich wieder verbessern. Aber wenn er auf die Kuhmilch schon reagiert, reagiert er dann auch auf das Hühnereieiweiß und hat deshalb noch Neurodermitis an den Beinen? Er ist zum größten Teil nur süßen Brei. Gemüse und Fleisch immer nur einige Löffel. Mittlerweile bekomme ich Bedenken, ob er gut versorgt ist. Von meinem Kinderarzt bekomme ich leider diesbezüglich keine Unterstützung, da er nicht an einer Kuhmilcheiweißallergie/-Unverträglichkeit glaubt, da mein Sohn kein Blut im Stuhl hatte, ist er auch gegen eine Ernährungsberatung für meinen Sohn. Von dem Hühnerei-Vorfall weiß er noch nichts, da er im Urlaub ist. Da uns der Kinderarzt nicht erklären konnte wie die Milcheiweiße in die Muttermilch übergehen (da er es nicht weiß), glaubt mein Mann nicht daran und zweifelt auch die Unverträglichkeit an. Leider habe ich hierzu bisher nichts im Internet gefunden. In wie weit gibt es Fachliteratur darüber wie die Milcheiweiße in die Muttermilch übergehen? Beim Abendbrei habe ich von Haferdrink auf Haferdrink für Baby´s an einem Jahr (alp...) umgestellt, da dieser mehr Eiweißgehalt hat und zudem mehr Mineralien. Das habe ich mit der Ernährungsberaterin und der Kinderärztin von der ITS abgesprochen. Hier hat er auch mit Durchfall reagiert. Kann das an dem Eiweiß liegen? Soll ich wie bei der Kuhmilch mich langsam rantasten und anfangs nur 50 Hafer / 50 Wasser geben? Denn den normalen Haferdrink hat er ja vertragen. Ich stille meinen Sohn immer noch voll. Nachdem zwischenzeitlich die Milch fast weg war, stille ich wieder vermehrt, vor allem da er so schlecht isst bzw. ich auch nicht weiß was ich ihm zu essen geben kann ohne das er reagiert. Hierbei sei gesagt, dass er vor allem seit dem Ei und dem daraus folgenden Symptomen schlechter isst. Auch sein Brot (Dinkelsandwitch), was er sonst gerne aß, isst er nur wenige Stücke. Zwischenzeitlich hatte er hier morgens und abends je eine halbe Schnitte gegessen. Noch zur Info, meine Bluttests laufen noch. Auswertung ist im September. Ich weiß inzwischen nur, dass ich auf Butter reagiere, aber wohl nicht auf Milch. Das verstehe ich nicht. Mein Sohn ist ansonsten sehr aktiv und robbt durch die Wohnung. Ich bedanke mich schon einmal recht herzlich im Voraus. Alles Liebe, Veronika

von VeronikaZ am 07.08.2023, 10:15



Antwort auf: Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

Hallo VeronikaZ vielen Dank für deine Frage. Leider kann ich dir hier in meinem Forum nicht gut darauf antworten. Du hast bisher deine eigene Ernährung schon ein wenig verändert und isst derzeit kuhmilchfrei. Du hast für dich persönlich dadurch bereits eine Verbesserung deines Empfindens empfunden und für dich auch schon eine Ernährungsberaterin zu Rate gezogen, weil deine Hausärztin aus verschiedenen Gründen nun etwas besorgt ist. Dein Sohn hatte 3-Monats Koliken und jetzt Hautprobleme, möglicherweise Neurodermitis. Du stillst dein Baby noch sehr viel (vorrübergehend und zeitweise stilltest du jedoch nicht bzw weniger*) aber leider leidet dein Sohn häufiger an Durchfall und Hautausschlag und Symptomen wie bspw Quaddeln. Es werden von dir und dem KiA Allergien oder Unverträglichkeiten vermutet, eine Untersuchung soll dennoch erst im November erfolgen. Du fühlst dich jetzt völlig verunsichert und allein gelassen und weißt nicht recht, was du tun sollst. Auch dein Umfeld lässt dich sehr allein mit deinen Sorgen und Fragen. Was du beschreibst ist alles ein bisschen kompliziert. Eine klare Anamnese und idealerweise dazu passende Diagnostik bei deinem Baby und bei dir wäre zuallererst wichtig. Wenn sich daraus eine (eindeutige) Diagnose ergibt, dann wäre das für alle und alles hilfreich und gut. Kennst du die Nebenforen hier? Deine Frage würde hier bei rub sehr gut zu bei Frau Schwiontek im Nachbarforum "Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern" passen, denn sie ist auch allergologische Ernährungs­fachkraft mit Zusatzausbildung des DAAB e.V.. Schau mal in ihre Vita. Du kannst deine Frage auch noch einmal bei Biggi Welter ins Forum "Stillberatung" stellen, Auch sie wird dir ein wenig weiter helfen können. Und auch gut geeignet ist das Nachbarforum "Allergien bei Kindern, Asthma und Atemwege" von Herrn Prof. Dr. med. Ulrich Wahn sowie evtl das Forum "Kinderernährung" bei Herrn Prof. Dr. med. Stefan Wirth und Herrn Prof. Dr. med. Michael Radke. Frage in den Foren danach, was sie dir raten können für dein weiteres Vorgehen. Biggi Welter kann dir beim Thema Muttermilch/stillen sicherlich gut weiter helfen und Frau Schwiontek kann dich zum Thema Babyernährung und mögliche Allergien gut beraten. Wenn du bald vielleicht Rezepte brauchst, bspw für Hühnerei-eiweißfreie oder Kuhmilchfreie Kost, dann melde dich wieder. Ich wünsche dir bzw euch alles Gute und hoffe sehr, dass ihr bald mehr Klarheit haben werdet. Bis vielleicht bald Viele Grüße Birgit N. *welche Milch hatte dein Sohn in dieser Zeit bekommen?

von Birgit Neumann am 09.08.2023



Antwort auf: Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

Hallo VeronikaZ da heute schon Mittwoch ist und Frau Schwiontek erst wieder nächste Woche Fragen entgegen nehmen wird, gebe ich dir noch den Link vom daab. Auf deren Webseite kannst du dich einmal unverbindlich umschauen und bekommst ggf ein paar weiterführende Infos, die dich weiterbringen könnten. https://www.daab.de/ https://www.daab.de/allergien/allergiewelt Und auch ins Forum bei Herrn Prof. Dr. med. Dietrich Abeck "Haut von Babys und Kindern" kannst du deine Frage ggf nochmal unverbindlich einstellen. Ebenfalls hilfreich könnte es sein, dich an eine (Online-)Ernährungsberaterin für Babys (Suche im www unter den Suchworten Beikost Beratung, Beikostberatung online) zu wenden. Es gibt hier inwzischen sehr viele, sehr kompetente Beraterinnen. Einige von ihnen haben Zusatzqualifikationen, was für deine sehr komplexe Thematik ganz wunderbar sein kann, bspw Allergien und Unverträglichkeiten. Viele sind bspw auch Stillberaterinnen und alles sind zusätzlich sehr gut vernetzt. Auch wenn sie dir vielleicht nicht akut weiter helfen können (ohne Diagnose ist das nämlich schwierig bzw eher nicht machbar), können sie dir vielleicht trotzdem einen weiteren Weg weisen oder ganz individuell für euch passende Tipps zum Umgang mit der Gesamtsituation geben.... Grüße B.

von Birgit Neumann am 09.08.2023



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