Frage: Schon fast 17 Monate aber nur Brust

Hallo, ich habe folgendes Problem. Mein bald 17 Monate alter Sohn ist total auf meine Brust fixiert. Aber auch so isst er z.B. in der Kita nicht wirklich gut. Und wenn er was isst, dann nur mal trockene Sachen wie ein Stück Brot (pur) oder Nudeln ohne Sauce. Ich habe schon verschiedenes ausprobiert, aber so wirklich Lust und Spaß am Essen hat er nicht. Er macht immer den Eindruck, als hätte er keinen Hunger. Jetzt weiß ich nur nicht - kann das normal sein? Oder ist es, weil er auch tagsüber noch gestillt wird nach Bedarf? Oder steckt da ein anderer Grund dahinter? Viele Grüße

von Currl am 20.03.2018, 14:11



Antwort auf: Schon fast 17 Monate aber nur Brust

Hallo Currl über die Gründe kann man aus der Ferne nur spekulieren. Wichtig wäre hier zunächst eine Einschätzung vom KiA. Wie sieht er das? Er muss die Entwicklung deines Kindes beurteilen. Wenn alle Kriterien für gutes Gedeihen und eine gute Entwicklung erfüllt sind (= rundum gesund) und auch andere organische Ursachen (unzureichende motorische Fähigkeiten, evtl Schluckbeschwerden, Probleme beim Kauen, Gebiss etc) für eine unbeschwerte Nahrungsaufnahme (außer Stillen) ausgeschlossen werden können, dann läge das mangelnde Interesse für richtiges Essen mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit oder durchaus daran, dass dein Sohn mit Mumi so gut versorgt ist, dass Hunger, Appetit und damit das Interesse für richtiges Essen fehlen. Ob es dann wiederum sinnvoll wäre, das Stillen zu reduzieren, könntest du einmal mit Biggi Welter im Nachbarforum besprechen. Generell wäre es gut, wenn dein Kind zusätzlich zum Stillen die Möglichkeit bekommt, sich intensiv mit Familienkost und eigenständiger Nahrungsaufnahme durch Fingerfood ganz allgemein und immer häufiger auseinanderzusetzen. Dein Kind sollte die Möglichkeit bekommen sein Gebiss zu trainieren. Das ist auch für das Sprechenlernen von Bedeutung. Aber auch andere motorische Fertigkeiten werden beim selbständigen (Stückchen-) Essen eingeübt. Dein Kind sollte jetzt Nahrungsvielfalt kennen lernen, sollte sich an neue Geschmackseindrücke gewöhnen. Hierbei geschieht eine Sensibilisierung. Betrachte das einmal ganz pragmatisch - du gibst deinem Kind als Spielzeug sicher auch nicht immer nur das Gleiche, oder? Wecke seine Neugier: dein Sohn sollte neue Texturen kennen lernen, was möglicherweise einem späteren picky-eating vorbeugen kann. Mit der Zunge, im Mundraum werden die verschiedenen Oberflächen der Nahrung erspürt und die Nahrungsmittel im wahrsten Sinne des Wortes abgetastet - das bringt Lernerfolge, schafft Akzeptanz. Das macht das Essen zum Erlebnis. Das ist unbedingt erwünscht. Damit das gelingt, damit dein Kind zugreifen kann. sollte dein Kind ausreichend hungrig sein. Siehe auch hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Baby-isst-nur-Pasta_45144.htm Übt auch das Essen mit den Fingern und ruhig auch schon, mit Hilfestellung, mit Besteck - Kinderbesteck, Lernbesteck. Das seltenere Stillen erfordert zunächst sicher erst ein Umdenken bei dir. Etabliere feste Uhrzeiten zu denen ihr künftig eure Familienmahlzeiten einnehmen wollt. Diese Mahlzeiten esst ihr gemeinsam am Tisch. Plane dafür ausreichend Zeit ein, damit dein Sohn genügend Zeit hat, sich intensiv mit dem Essen zu beschäftigen. Das darf er anfangs gerne erst auch "nur" mit den Fingern. Was meinst du, hilft dir das weiter? Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 21.03.2018