Frage: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo, ich wollte mal nachfragen ab wann kann man den Essen nur zerdrücken? Also Gemüse und Kartoffeln selber usw. Keine Gläschen mehr? Ist das dann zu fest und solte mit Wasser gestreckt werden? Da gerne Fingerfood genommen wird und Gemüse gedünstet zum Knabbern ist stückige Kost kein Problem. Bzw ab wann geht man zur Familienkost über? Abendbrei wird nicht gerne gemocht und auch Getreide Obst Brei nicht, es gibt halt dann Knabbereien von Hipp wie Hirestange usw und Obst oder seine Flasche. Abends auch so Reiswaffeln, Zwieback , Brot eventuell und seine Flasche. Und auf was muss man achten bei Familienkost? Darf man dann Nudeln in Salzwasser kochen oder nicht? Gebratenes wie oft? Oder sollte ich lieber bei den Gläschen noch bleiben? Zu Mittag hatten wir mal Fingerfood und Brei gleichzeitig aber das war zuviel, da kommen dann ständig Blähungen.

von Bb91 am 25.10.2021, 21:03



Antwort auf: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo Bb91 Üblicherweise wird ab etwa dem 10. Lm dazu geraten, die Familienkost einzuführen. Das bedeutet aber nicht, dass pünktlich zum Datumswechsel alle alten Gewohnheiten durch neue ersetzt werden sollten, müssten oder können. Maßgeblich sind die Bedürfnisse deines Babys. Beobachte und handle entsprechend. Manche Babys brauchen etwas mehr Unterstützung, damit das Familienkostabenteuer starten kann und manche Babys sind schon lange davor ganz wild darauf. Dein Sohn liegt irgendwo dazwischen. Er isst Brei und Fingerfood. Probiere es ruhig aus und zerdrücke das Essen anstatt es nur als feinen Brei zu füttern. Wann der richtige und sinnvolle Zeitpunkt für dein Baby gekommen sein wird, das lässt sich nicht voraussagen. Es ist häufig ein schleichender Prozess. Alle Empfehlungen sind graue Theorie, die es in den Alltag praktisch einzubinden gelingen solle. Hilfreich kann es sein, wenn du verschiedene Dinge einfach mal ausprobierst und schaust, ob dein Baby schon so weit ist. Du kannst auch erst einmal nur einzelne Komponenten zerdrücken und zusätzlich zum gewohnten Brei dazu anbieten. Du kannst zum gewohnten Brei auch zusätzlich Fingerfood anbieten. Wenn du den Eindruck hast, dass die Verdauung darunter ein bisschen leidet, dann gib die Fingerkost vor oder nach dem Brei. Du kannst auch komplett den Schritt umgehen und direkt vom feinen Brei auf Fingerfood übergehen. Oder eben Beides zusammen. Die Idee, dass die Breizutaten lediglich zerdrückt anstatt püriert werden sollten, liegt darin begründet dass Babys über diese Maßnahme zum Kauen animiert werden sollen. Da dein Baby aber bereits kauen kann, wird dieser Schritt vielleicht überflüssig. Die gröbere Konsistenz fühlt sich im Mundraum anders an. Auch das ist eine Idee dahinter, nämlich Babys zu zeigen, dass es auch andere Empfindungen im Mund gibt, als nur eine feine und homogene Konsistenz. Aber auch damit konnte dein Kind bereits Erfahrungen sammeln. Natürlich kannst du trotzdem die Breizutaten sämtlich grob zerdrücken und deinem Sohn füttern. Mach es so, wie ihr Zwie das mögt. Dein Sohn wird dir zeigen, ob er es mag oder nicht. Was die Konsistenz betrifft, also ob du mit Wasser strecken musst, das bleibt dir/euch überlassen. Nudeln darfst du in Salzwasser kochen. Bei der Familienkost steht Sicherheit an oberster Stelle. Zum Familientisch könnt ihr zwischen dem 8.-10. lm übergehen. Du kannst deinem Baby hierzu, während den rhythmisch in den Tag eingegliederten gemeinsamen Mahlzeiten, verschiedene Speisen anbieten. Als Eltern dürft ihr euer Kind beobachten und den Zeitpunkt für groben Brei, Familienkost, breifreie Speisen und Fingerfood individuell in Abhängigkeit der Reife, der motorischen Entwicklung und der Neugier eures Babys wählen. Das Essen sollte weiterhin Spaß machen und zufriedenstellen, satt machen. Gewöhne deinen Sohn langsam und sanft, in seinem eigenen Tempo an gewöhnliche aber trotzdem babygeeignete, d.h. ungefährliche Speisen.* Fingerfood sollte dein Baby immer selbständig essen. Grüße Birgit Neumann * eine Art Liste mit Lebensmitteln, welche im 1. Lj noch nicht gut geeignet sind: Grundsätzlich gilt: Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind nur wenig davon und selten. Alkohol und Kaffee, Schwarz- und Grüntee sind, das ist klar, tabu. Sie haben in der Baby/Kinderküche nichts verloren. Aber das ist ja klar. Im Babyalter tabu ist auch unerhitzter Honig. Und biete deinem Baby nichts an, was deinem Baby beim Schlucken besonders gefährlich werden könnte wie bspw Nüsse, Nussstückchen. Meide auch kleine, harte Lebensmittel, wegen der Aspirations- und Verletzungsgefahr. Hierzu zählen bspw die Sesamsamen auf dem Gebäck. Auch unzerkleinerte Blattsalate sind noch eher kritisch zu bewerten. Rohe und gleichzeitig heikle Speisen wie bspw rohes Ei, roher Fisch (Sushi), rohes Fleisch u.a. sowie unerhitzte Rohmilchkäsesorten oder stark würzige Wurstsorten (Salami) sind tabu. Ebenso Gepökeltes, Schinken etc

von Birgit Neumann am 27.10.2021



Antwort auf: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo, vielen lieben Dank für Antwort. Ja , es ist nur so das er wenn er nur Fingerfood isst, glaube ich nicht satt werden würde, da noch vieles daneben landet. Deswegen fütter ich dann zwischendurch mit dem zedrückten zu. Momentan mag er auch nicht mehr soviel Milch. Ich biete ihm morgens und Abends seine Milch immer vor dem Essen an, wenn das nicht klappt danach. Er hat aber Nachts noch eine ganze Flasche von daher denke ich ist es morgens vielleicht nicht so schlimm , dass er da nicht soviel hat. Noch eine Frage zu den Zwischenmahlzeiten, sollte man diese einfach anbieten? Momentan kann ich kaum unterscheiden ob es Hunger ist oder er vom Zahnen weint oder quengelt. Biete ich die Flasche an mag er sie nicht, aber ein paar Löffel Getreide Obst Brei von Hipp dann schon. Sonst wären es ja 4 bis 5 Stunden ohne was zu essen. Nach ca 3 Stunden wenn er quengelt biete ich einfach mal eine Kleinigkeit an. Wenn er den Mund aufmacht bzw es annimmt ist alles gut oder?

von Bb91 am 27.10.2021, 20:52



Antwort auf: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo Bb91 ab dem etwa 7. Lm kannst du einen festen Rhythmus etablieren. Wie alt ist denn dein Baby? Babys, welche Säuglingsmilch bekommen, haben häufig schneller feste Mahlzeitenrhythmen im Tagesablauf. Pre-Milch darf es trotzdem zusätzlich nach Bedarf geben. Dies sind die üblichen Empfehlungen für (gesunde) Babys ab 7. (- etwa 10.) Lm: Morgens: Milch (1-2 Flaschen) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags, ab ca 7.-8- Lm : milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Abends: Milchbrei Milch fördert einen guten Nachtschlaf nachts: ggf Milch Die Reihenfolge ist empfehlenswert, weil sich durch die vorgegebenen Zutatenkombinationen in den Breien, die Nährstoffe ideal ergänzen. Pre-Milch darf es zusätzlich, wenn nötig, nach Bedarf geben. Bei Folgemilch (2,3) sollte die empfohlene Tagesmenge (laut Packungsangaben) nicht überschritten werden. Üblicherweise sind das ca 400-500 ml. Diese Empfehlungen sind im Wesentlichen für alle Babys konzipiert, welche ausschließlich Säuglingsmilch erhalten. Hier ist das Ersetzen einer Milchmahlzeit erwünscht und sinnvoll. Von Pre-Milch wiederum dürfen Babys zusätzlich zur Beikost so viel bekommen, wie sie benötigen. Und auch für Muttermilch gilt: stillen nach Bedarf ist immer erlaubt, da Mumi die Nährstoffaufnahme der Beikost positiv beeinflusst. Die Hauptsache ist, dass dein gesundes Baby satt und zufrieden ist und sich gut entwickelt. Ob der Essplan passt, das kann dir dein Kind selbst am allerbesten rückmelden. Die genannten Empfehlungen darfst du immer individuell an eure Bedürfnisse anpassen und merke dir, dein (gesundes) Kind darf immer so viel oder so wenig essen und trinken, wie es aktuell braucht. Um die Übergänge sinnvoll zu gestalten, kannst du ab Zeitpunkt Familienkost/gröbere Kost langsam und auch immer öfter einen sinnvollen Mix aus Brei, breiartigen Speisen und leicht kaubaren Speisen anbieten, welche sich dein Kind selbständig in oder an den Mund befördern sollte. Wenn dein Kind grob zerdrückten Brei isst, dann ist auch das Füttern eines solchen Breies natürlich gut möglich. Ich gebe dir zur Übersicht und zur Orientierung auch noch einen Plan für ab dem 10. Lm . Du kannst auch davon das verwerten, was für euch passt. Frühstück: Brot/Getreide und "Milch". Familienkost. Müsli oder was gewünscht. Ziel ist es zunächst, dein Kind an den Tisch zu setzen und mit verlockenden Angeboten an ein Frühstück zu gewöhnen. Bspw mit klein geschnittenen Brotwürfelchen (mit Butter), dazu ein paar weiche Obststückchen oder das, was euch zum Frühstück eben gefällt ZMZ: Brot/Getreide und/oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl noch einmal etwas Brot. Mittagessen: gewohnter Brei bzw breifrei Angebote und dazu übliches Familienmittagessen – und/oder auch breifrei = in der Konsistenz adaptierte Nahrungsbasics wie weich gegarte Gemüsestückchen, Nudeln o.a.. Neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch die übliche Familienkost und diese vermehrt in stückiger Konsistenz angeboten werden darf. Jetzt steht die Nahrung (alles was dazu gehört) und das selbständige Essen sowie das Esserlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kinderkekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ohnehin ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot oder Brei - ein Kombination aus Getreide mit Milch (Neocate) fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf geeignete Rohkost und Familienkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten - nach Bedarf Um den Geschmackshorizont zu erweitern und um neue Speisen kennenzulernen, darf dein Sohn immer geeignete Speisen bei euch Eltern probieren. So kann sich euer Kind peu à peu an Neues gewöhnen. Fordere dein Kind ohne es zu überfordern. Also dann viel Spaß Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 29.10.2021



Antwort auf: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo, Ok vielen Dank. Braucht man Nachmittags es denn? Denn er hat von 12 bis 16 Uhr nichts außer mal wenig Obst und Hirsestangen und um 16/16:30 eine kleine Flasche, da möchte ich aber nicht noch Obstbrei wenn wir dann Abendessen um halb 6,6 Uhr. Kann ich diese noch lassen und später mal ersetzen wenn er mal Joghurt oda so bekommen kann oda schon mehr Essen kann sodass auch mal ein Stück Breze reicht etc. Hab immer den Eindruck das er wenn er da Obst bekommt und dann Abendessen und dann noch Milch das Zuviel ist. Können die Blähungen von dem späteren Obst kommen?

von Bb91 am 29.10.2021, 16:37



Antwort auf: Reicht es wenn man das Essen zerdrückt?

Hallo Bb91 du kannst euren Speiseplan zeitlich so gestalten, dass dein Kind damit zufrieden ist. Orientiere dich dabei im Groben, an den üblichen Empfehlungen. Die üblichen Empfehlungen kannst du in den vorangegangenen Antworten noch einmal ansehen und euren Speiseplan entsprechend euren Erfordernissen und den Bedürfnissen deines Kindes ändern. Behalte dabei die Mengenempfehlungen im Hinterkopf. Wenn du den Eindruck hast, dass das Obst abends nicht gut bekommt, kannst du es weglassen und bspw durch Gemüse ersetzen. Die üblichen Empfehlungen sehen bspw vor, dass abends lediglich 20 g Obstmus den Abendbrei ergänzen, wohingegen nachmittags 100g im GOB vorgesehen sind. Abends ist es besser, gegarte Obstsorten zu geben und nachmittags kann es auch (ab 8. Lm) rohes Obst sein. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 30.10.2021