Frage: Joghurtkulturen

Ich möchte den Kuhmilchjoghurt, der bei uns täglich gegessen wird, durch eine pflanzliche Variante ersetzen und hätte dazu zwei Fragen: 1) Ich habe nun endlich einen Haferjoghurt gefunden, der keinen Zucker und keine ungesunden Zusatzstoffe enthält. Er enthält "Joghurtkulturen" (nicht weiter spezifiziert). Leider kann mir Google nicht weiterhelfen - sind damit Milchsäurebakterien gemeint (was ich sehr hoffe ;-) )? 2) Muss ich irgendetwas beachten, wenn ich Milchprodukte reduziere - z.B., was das Calcium betrifft? Das Kind ist eineinhalb Jahre alt und wir werden nicht komplett auf Milchprodukte verzichten, aber einfach sehr stark reduzieren (sprich: Es isst vielleicht noch einmal pro Woche eine Sauce, die Rahm enthält, in der Kita einmal Müsli mit Kuhmilch und weniger als einmal pro Woche irgendein Gericht, das Käse enthält. Als Getränk haben wir Kuhmilch noch nie verwendet). Kind wird zusätzlich noch gestillt. Ganz lieben Dank schon mal! :-)

von Rahel@12 am 14.06.2021, 20:14



Antwort auf: Joghurtkulturen

Hallo Rahel@12 bei der Entstehung von Joghurt aus Milch wird der in der Milch enthaltene Milchzucker (Laktose) mit Hilfe der zugefügten Joghurtkulturen (Starterkulturen) in Milchsäure umgewandelt, darum schmeckt Joghurt leicht säuerlich. Bei der Herstellung von Joghurt aus pflanzlichen Milchalternativen muss darum (häufig) Zucker zugesetzt werden, damit die Bakterien genügend Futter haben. Wenn du wissen willst, welche Joghurtkulturen bei deinem Produkt eingesetzt wurden, müsstest du beim Hersteller direkt nachfragen. Auch ich kann dir hierzu leider keine Auskunft geben, da es keine allgemeingültige Antwort gibt. Um also Joghurt zu erzeugen, müssen entsprechende Bakterien (verschiedene Milchsäurebakterien) eingesetzt werden, um die Fermentation (die Umwandlung) in Gang zu bringen. Milchsäurebakterien stammen nicht zwangsläufig aus Milchprodukten. Milchsäurebakterien können auch anders (auf entsprechenden Nährböden) gezüchtet werden. Solange du dein Baby noch stillst, kannst du Kuhmilchprodukte in einer noch kleineren Menge in den Speiseplan integrieren. Wenn du abgestillt hast, ist es empfehlenswert eine tägliche Menge von ca 300 ml (im ersten Lebensjahr) anzubieten. Es muss nicht nur Trinkmilch sein, sondern auch Joghurt oder Käse. Haferjoghurt oder Haferdrink sind kein Ersatz für Kuhmilch. Es sind aber durchaus bereichernde Produkte für den Speiseplan. Wenn du abgestillt hast und weiterhin Kuhmilch reduzieren willst, solltest du auf eine ausreichende Calciumzufuhr achten. Calciumhaltige Speisen sind: Mandelmus, Fenchel, Kichererbsen, Sesammus, grüne Blattgemüse (vor allem Kohlrabiblätter) Brokkoli (Kochwasser natürlich mitverwenden), Haferflocken, Vollkorngetreide, Datteln, Eigelb, calciumreiches Mineralwasser Die Calciumaufnahme beeinträchtigende Lebensmittel sind: Oxalsäure (im Spinat, in Mangold, in Rhabarber) === diese Speisen nur seltener geben und/oder mit calciumreichen Lebensmitteln ergänzen. Ideal sind bspw Spinat und Käse. Ebenfalls nicht ganz optimal ist sehr eiweißreiches Essen,hohe Phosphatgehalte wie bspw Cola-und andere Softgetränke, sowie Wurstwaren und Schmelzkäse und diverse Fertigprodukte. Sehr förderlich für die Calciumaufnahme widerum ist Sonnenlicht und Bewegung im Freien. Koche und backe viel mit Vollkornhaferflocken und fein gemahlenen Mandeln, Sesam, Datteln. Dann bietest du deinem Kind eine solide Basis. Haferdrink und Haferjoghurt und Co liefern nicht annähernd die Menge an Nährstoffen wie der Vollkornhafer als Flocke im Gesamtpaket. Grüße Birgit Neumann P.S. schau dir zum Thema Pro und Contra Kuhmilch vielleicht auch einmal diesen Beitrag an: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Milch_46302.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Welche-Milch_49580.htm

von Birgit Neumann am 16.06.2021