Hallo Birgit,
meine kleine Maus ist 10 Monate geworden, wir haben mit Familienkost gestartet und wird noch gestillt.
Irgendwie fehlen mir noch Ideen für Frühstück und Abendbrot.
In der früh bereite entweder Obst Müsli oder Hirse mit Obst, das mag Sie gerne.
Am Abend bekommt Sie Butter Brot mit einer Scheibe Käse,stückchen Tomate das mag Sie noch nicht so gerne, entweder isst nur die Käse oder schmeisst den Brot auf den Boden (merke ich das Sie hat keine Lust selber essen, da müde ist am Abend
Was meinen Sie dazu? soll ich zum Frühstück Brot Aufstrich anbieten und am Abend etwas wärmer wie Poridge oder Haferflocken?
- das weisse Mandelmuss habe ich gekauft, das kann man als Brotaufstrich geben?
Soll ich zuerst auf die Scheibe Butter oder Frischkäse draufpacken? Wie oft in der Woche darf man geben?
Haben Sie noch paar Ideen für mich zum Frühstück und Abendbrot für Abwechselung.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
von
Nina3
am 23.08.2022, 20:44
Antwort auf:
Ideen für Frûhstück und Abendbrot
Hallo Nina3
setzt euch morgens zusammen an den gedeckten Frühstückstisch und esst einfach mal drauf los. Du kannst deiner Tochter weiterhin von dem gemochten Obstmüsli etwas anbieten und zusätzlich das, was auch du isst. Du kannst auch dünn mit Butter bestrichene Brotstückchen (vorerst ohne Rand) bereit stellen und schauen, was sie damit anstellt.
Weißt du, viele Eltern haben die Vorstellung, dass sie ihren Babys Familienkost anbieten, das Baby zugreift, isst und zufrieden ist. Doch das ist mitnichten so.
Das Einführen von Familienkost ist ein dynamischer Prozess, der in einer ganz individuellen Weise geschieht. In der Zeit um den 10. Lm herum machen alle Babys einen großen Wachstumsschub und Wachstumsfortschritt. Nach diesem Schub hat sich vieles verändert. Dein Baby wächst anschließend nicht mehr so rasant binnen einer so kurzen Zeitspanne wie in den ersten Monaten. Der Hunger lässt nach. Und dieser Wachstumsschub wirkt sich ebenso auf die kognitiven und die motorischen Fähigkeiten aus. Diese neuen Fähigkeiten müssen und wollen sie schließlich ausprobieren und verfeinern. Manche Babys wollen plötzlich gar keinen Brei mehr essen, wollen gar nicht mehr gefüttert werden.
Es ist dies der Zeitpunkt, ab dem die Familienkost unbedingt eingeführt werden sollte und gut funktioniert. Es wird weiterhin nach Bedarf gestillt und die bisher gewohnte Beikost angeboten. Dazu kommen jetzt weitere, vielfältige, geeignete breifreie Speisen und geeignete Familienkost in einer geeigneten Form. Du kannst ab dem Zeitpunkt wenn du erkennst, dass deine Tochter nun so weit ist, Butterbrotstückchen anbieten.
Stückige (weiche) Kost sollte sich dein Baby immer selbständig zum und in den Mund führen.
Als Eltern müsst ihr euer Baby gut beobachten und entscheiden, was ihr eurer Tochter zutrauen könnt und wobei vielleicht doch noch etwas mehr Vorsicht geboten wäre.
Festere und zu kauende Speisen sollte sich deine Tochter immer selbständig in den Mund befördern. Gut ist es, wenn sie zuvor die Konsistenz der Speise mit den Händen (durch Haut, Tastsinn) befühlen kann. So kann sie erste Informationen zur Beschaffenheit der Nahrung erhalten und sich darauf einstellen - akzeptieren oder ablehnen.
Das Essen lernen kannst du ein bisschen mit dem Besuch eines Spielplatzes vergleichen. Du würdest dein Kind vermutlich nicht oben auf ein Klettergerüst setzen und warten bis es von alleine wieder runter kommt. Du würdest dein Kind aber bestimmt darin unterstützen und die nötige Hilfestellung geben, wenn es dir zeigt, dass es hochklettern möchte.
Genau. Auch beim Essen lernen, beim Übergang zur Familienkost, dürfen, gar sollten die Übergänge ähnlich verlaufen.
Auch am Esstisch kannst du dein Kind begleiten und altersentsprechend, ihrem individuellen Entwicklungsstand und den motorischen Fähigkeiten entsprechend fordern, fördern ohne jedoch zu überfordern.
Du kannst also Brotstückchen anbieten. Anfangs reicht es aus einfach etwas Butter darauf zu streichen. Du kannst einen Probierteller anrichten. Neben 2 oder 3 Brotstückchen könntest du einen Klecks Frischkäse geben, bisschen Avocado, Tomatenstückchen, weiche Obststückchen, einen Klecks Obstmus, etwas Müsli....
So kann deine Tochter einfach zugreifen und alles zwanglos und spielerisch kennen lernen.
Mach deiner Tochter verschiedenste Angebote und schau, was sie damit anstellt und ob mittelfristig daraus besonders beliebte Dinge hervorgehen.
Empfehlenswert sind Brotstückchen und Obst oder Waffelstückchen, Brötchen, mal Ei, Frühstücksmuffins oder was gefällt. Brot ist immer gut, weil es das Kauen trainiert und ein echter Nahrungsbasicklassiker ist, der nie aus der Mode kommt und vielseitig kombinierbar ist.
Damit deine Tochter ihre Frühstücksfavoriten finden kann, darfst du gerade am Anfang aber ruhig ein ganzes Potpourri an Möglichkeiten bieten, damit deine Tochter sich querbeet durchprobieren kann. So kann sie ihre eigenen Geschmackserfahrungen machen und neue Speisen, d.h. essbare Möglichkeiten kennen und mögen lernen.
Besonders gut wird ihr dabei das gefallen, was ihr Eltern esst. Probiert euch also ruhig gemeinsam durch die verschiedensten Frühstücksvariationen durch. Das Gleiche gilt auch für den Abend.
Weißes Mandelmus kannst du auch ins Müsli mischen. So kann deine Tochter schon einmal die Geschmackserfahrung machen. Wenn du es irgendwann einmal aufs Brot streichst (Butter drunter), dann wird sie den Geschmack wieder erkennen.
Also dann
Grüße
Birgit N.
P.S. weitere Frühstückideen - und inspirationen:
Mandelmuswaffeln
50 ml Öl
125 g Mehl (Dinkelmehl 1050)
10g Zucker
Preise Vanillezucker
1 Prise Salz
2 Eier
125 ml Milch
1 gehäufter EL Mandelmus
Eier schaumig rühren, Zucker zugeben, Öl dazu. Milch dazu, restliche Zutaten und zum Schluss das Mehl darunter rühren. Teig quellen lassen und Waffeln backen. Die Waffeln haben eine sehr gute Konsistenz und das Nussmus liefert extra Energie.
Frischkäse selbst gemacht
500 ml Kuhmilch aufkochen und Zitronensaft zugeben, ca 1-2 EL. Rühren und zuschauen, wie die Milch ausflockt. Es trennt sich Flüssigkeit ab. Die Masse in ein Sieb geben. Das Sieb vorher mit einem Mulltuch (oder Passiertuch oder einfach Küchenkrepp/Küchentuch) auslegen. Das Sieb in eine ausreichend großes Gefäß stellen. Die Flüssigkeit tropft hier hinein. Der Frischkäse bleibt oben im Tuch. Stehen lassen, bis sich ein Klumpen gebildet hat, (ggf über Nacht) im Kühlschrank. Den Klumpen entnehmen, in eine Schüssel geben und ggf etwas Salz zugeben, Gewürze, Kräuter nach Belieben. Die Masse nochmals durchmischen. Fertig.
Falls sie Masse du fest oder krümelig ist, kannst du Sahne zugeben für eine bessere Cremigkeit.
Tipp:
Die Flüssigkeit in der Schüssel (Molke) kannst du zum Backen (Brötchen) verwenden.
Ofen-Porridge:
Haferflocken mit Milch (oder Pflanzendrink oder Wasser/Milch oder whatever) vermischen, Ggf Gewürze zugeben: Zimt, Kardamom oder Vanille nach Belieben,
mit heißem Wasser übergossene Dattelstückchen daruntermischen.
Kleingeschnittene Apfelstückchen (ganz kleine Stückchen) darauf verteilen.
Im Ofen bei 180° (vorgeheizt) ca 20 bis 25 min backen.
Fertig
Grießschnitten als Fingerfood:
200ml Wasser oder Pflanzendrink (ggf Kuhmilch)
35-40g (+/-) g Grieß
1 EL Öl oder Butter unterrühren
Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-)
Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter.
noch eine Inspiration für ein Rezept - Mandeldrink
200 ml Wasser + 2 TL weißes Mandelmus in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer "pürieren", d.h. vermischen, so dass du eine milchige Flüssigkeit erhältst.
Für dein 10 Monate altes Babys kannst du abgekochtes Leitungswasser verwenden. Die "Mandelmilch", auch Mandeldrink genannt, kannst du so für 2 -3 Tage im Voraus zubereiten. Fülle die Reste in einen heiß ausgespülten Krug und lagere ihn im Kühlschrank. Mit der Zeit setzt sich das Mus ab und du kannst deine "Milch" mit dem Schneebesen kurz umrühren. Kannst du z. B. als Basis für die Grießschnitten nutzen
von
Birgit Neumann
am 24.08.2022