Hallo Frau Neumann,
meine Kinder lieben Gemüseaufläufe, süße Getreide-Aufläufe (mit Obst, Beeren usw.) sowie Hähnchenkeulen mit Gemüse aus dem Backofen. Da meine Tochter (2,5 J.) sonst hauptsächlich nur Milch trinken will, bin ich natürlich froh, dass sie alles aus dem Backofen gerne isst.
Doch wie sieht es mit dem Nährstoffverlust aus Getreide, Gemüse usw. aus?Bleiben da überhaupt noch Nährstoffe übrig? Auch ist es leider so, dass ich einen Gasherd habe und im Vergleich zu den Rezepten brauchen meine Gerichte auch bisher oft deutlich länger, bis sie gar sind. Wie lange kann Gemüse bedenkenlos im Backofen garen/backen? Oder ist davon grundsätzlich abzuraten? Oder ist es abhängig von der Gemüsesorte oder-menge?
Herzlichen Dank vorab für Ihren fachkundigen Rat!
M.
von
Mybaby78
am 27.03.2018, 21:10
Antwort auf:
Gerichte aus dem Backofen: Problematisch wegen Nährstoffverlust?
Hallo Mybaby78
der Mix macht´s, Abwechslung bei den Garmethoden ist immer am besten.
Aber keine Sorge - die Nährstoffe bleiben soweit alle gut erhalten, abgesehen von den hitzelabilen Vitaminen. Aber auch beim Kochen werden hitzeempfindliche Vitamine zerstört. Mehr Infos findest du hier:*
Die verschiedenen Garmethoden wirken sich nicht nur auf die Nährstoffe aus. Auch chemische Prozesse laufen bei verschiedenen Temperaturen verschieden bzw gar nicht ab. Krustenbildung (evtl verbunden mit einer Maillard-Rekation = Aromabildung) ist dir sicher ein Begriff.
Eiweiß (Aminosäuren) und Zucker gehen bei Temperaturen ab ca 110° (ohne Feuchtigkeit an der Oberfläche, ohne Dampf im Ofen) neue Verbindungen ein und das macht das Essen besonders lecker. Neue aromatische Verbindungen (=Geschmack) werden beim Ofengaren ermöglicht. Aber nicht nur die evtl Bräunungsreaktion an der Oberfläche bringt Geschmack ins Ofengericht, insgesamt ist das Garen im Ofen anders und bringt andere Ergebnisse: auch Veränderungen der Konsistenz werden bei den verschiedenen Garmethoden beobachtet. Ofengerichte werden allgemein krustiger, trockener, fester, knuspriger.
Eine sehr empfehlenswerte Garmethode ist das Dampfgaren, dämpfen oder dünsten. Es wäre gut, wenn du auch diese Garverfahren deinen Kindern schmackhaft machen könntest.
Und ab und zu mal Rohkost?
Bestimmt gibt es Dinge, die deine eher mäkelige Tochter auch mag. Was magst du besonders gerne? Salat oder fein geriebene Möhren?
Oder lieber Salatgurken, Tomatensalat?
Und wie ist es mit Cremesuppen? Feine, cremige Suppen mag fast jedes Kind. Andere Kinder mögen Rohkost, Manche beißen gerne hinein und lieben das knackige daran. Andere Kinder finden Rohkost besser, wenn sie ganz fein gerieben ist, sie kaum kauen müssen. Oder ein Obst-Smoothie mit Gemüseeinlage?
Kartoffelbrei mit Rahmspinat und Ei - super.
Stampfkartoffeln mit geriebenen und in Butter gegarten Möhren - dazu Frikadellen - wunderbar.
Spaghetti mit Tomatensosse/Bolognesesosse
Blumenkohl in Käsesosse zu Nudeln
hell gebratene Pfannkuchen mit eingebackenen Gemüseraspeln
Risotto
Sei deinen Kindern ein gutes Vorbild - iss selbst möglichst abwechslungsreich und gesund. Esst gemeinsam mit Spaß, nehmt euch Zeit. Dann wird auch deine jüngere Tochter ihre Freude am Essen entdecken und experimentierfreudiger werden. Dadurch kann sie Neues lieben lernen.
Tastet euch langsam an Neues heran.
Habt Spaß
Brauchst du noch ein paar Ideen oder Rezepte?
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
P.S.
Möhrensalat für Essanfänger:
siehe https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=3&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start
und schau mal oben bei den Fotos - zur Inspiration
*https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=45858&suche1=hitzestabil&seite=1
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=45858&suche1=hitzestabil&seite=1
von
Birgit Neumann
am 28.03.2018
