Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

ERnährung mit 20 Monaten

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Frage: ERnährung mit 20 Monaten

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Hallo, Meine Tochter ist z.Zt. 20 Monate. Kann ich ihr ab und zu sogenannte Tüten Sossen bzw. die Fix Produkte von Maggi geben? Kannsie das schon vertragen? Oder muss immer alles frisch sein? Kann sie schon Knoblauch essen? Sie isst im allgemeinen sehr gut, nur Obst isst sie so gut wie gar nicht. Wenn ich Glück habe am Tag eine Banane. Ich biete ihr das schon ständig an, hab aber nicht viel Glück damit. Mittags isst sie Gemüse, Kartoffeln und Fleisch bzw Fisch. Was kann ich machen, damit sie mehr Obst isst, oder braucht sie es nicht unbedingt, wenn sie Gemüse isst? Oje jetzt sind es doch wieder mehr Fragen geworden. Danke schon mal fürs antworten. Liebe Grüße Sabine


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Sabine bestimmt gibt es Obstsorten, die seine Tochter begeistern. Aber wenn sie genügend Gemüse zum Ausgleich isst, dann passt das schon. Mit 20 Monaten kann dein Kind alles mitessen. Auch Knoblauch, wenn es ihr schmeckt. Tütensossen sind halt so eine Sache. Essen kann sie deine Tochter schon. Nur generell sollte besser ohne ausgekommen werden. Ich befürworte eher, dass die Kleinsten frisches und mit Liebe gekochtes Essen bekommen, also keine Fertigpizza aus der Packung. Nicht zu stark gewürzt bedeutet übrigens, dass fades Essen besser geeignet ist, als Essen mit zuviel Salz. Babies und Kleinkinder haben einen sehr fein ausgeprägten Geschackssinn. Sie schmecken Nuancen, die viele Erwachsene nicht mehr unterschieden können. Sie schmecken alles intensiver. Süßes kann zu süß sein und der Geschmackseindruck "salzig" wird mit weniger hohen Salzdosen erreicht. Weniger ist mehr, damit sich das Baby sich zunächst langsam an intensivere Geschmackserlebnisse gewöhnt. Es ist klüger den Eigengeschmack der Speisen zu erhalten und zu betonen. Geschmacksverstärker und Co haben im Kleinkindessen nichts zu suchen. Gegen manchmalige Ausnahmen ist nichts einzuwenden. Mach dir nichts draus, nicht alle Kinder mögen alles Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. In der Theorie ist manches viel einfacher als in der Praxis. Am besten immer Selberkochen und das mit den besten Zutaten. Nur leider ist das heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Fertigwürzmischungen Mikrowellengerichte, das reiche Tiefkühlkostangebot, geringe Kenntnisse über das Kochen, wenig Zeit, etc drängen die Kochkenntnisse immer weiter in den Hintergrund. Fertiggerichte sind heutzutage kaum noch zu entbehren. Frau und und Mutter müsste auch tatsächlich wieder das tägliche Kochen und Einkaufen zu ihrem Haupteinsatzgebiet erklären. Einen Wochenplan aufstellen, entsprechend einkaufen und sich morgens gleich nach dem Aufstehen an den Herd begeben. Früher war das einmal so. Da musste auch der Mann gleich mitversorgt werden, da Mangel an Kantinen herrschte. Da war es einfach wichtig, dass Frau kochte. Fertigwürzmischungen, Halbfertiggerichte und Gefriertruhen gab es nicht bzw nur selten. Alles wirst du in unserer heutigen Zeit einfach nicht mehr ohne Hilfsmittel zubereiten können. Zeitstrukturen innerhalb der Familien haben sich geändert und manchmal ist es sicher besser überhaupt etwas Warmes zum Essen anzubieten. Das kann dann auch ruhig mal ein Fertiggericht sein. Oder Dosenfutter. Meist sind in Konserven, Würzmischungen, Fertiggerichten nicht wünschenswerte Zutaten enthalten. Geschmacksverstärker zum Beispiel sollte nicht im Essen drinnen sein. Er gaukelt Geschmack vor und animiert zum Überessen. Das sei nur ein genannter Stoff. Phosphate, Aromen, Farbstoffe, etcetc sind in vielen Produkten. Bei einer ansonsten ausgewogenen Ernährung - alles kein Problem. Es gibt auch empfehlenswerte Fertigprodukte. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Gruss Birgit


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