Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung mit 10.Monaten

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Frage: Ernährung mit 10.Monaten

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Hallo, mich würde mal interessieren, wieviel man 10 Monate alten Babys mengenmäßig zu essen gibt. Gibt es da irgendwelche Richtlinien bzw. Ernährungspläne wieviel Gramm es pro Mahlzeit sein sollen/können ? Bei meinem Neffen ist es zur Zeit so, dass er ständig Hunger zu haben scheint. Kann man Babys auch überfüttern? Danke, Sandy


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Sandy mit 10 Lm etwa ist die Phase des schnellen Wachstums langsam angeschlossen. Von nun an essen Babys gewöhnlich weniger als vorher. Bei deinem Neffen könnte ein nochmaliger Wachtumsschub für seinen ordentlichen Appetit verantwortlich sein. Möglich, dass dieser bald abgeschlossen ist und das Baby dann plötzlich viel weniger isst. Zunächst sollte mal notiert werden, wie viel und was dein Neffe isst. Daraus kann ungefährer abgeleitet werden, wie nahrhaft das Essen ist. Wie viel Milch und welche Sorte bekommt er? War er schon immer hungrig? Isst er schon Familienkost oder weiterhin Breie? Ganz grob überschlagen, kann folgende Auflistung als Orientierung dienen: Frühstück: Brot und Milch 25 g Brot 5 g Margarine 150 ml Vollmilch, 3,5 % Fett vormittags (Zwischenmahlzeit): 25 g Brot 5 g Margarine 50 g Obstsaft mind 1:1 verdünnt mit Wasser oder. 10 g Getreideflocken 50 g Obst der Jahreszeit 20 g Orangensaft, mind. 1:1 mit Wasser verdünnt Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Fett bzw Familienkost nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft oder: Brot und Milch oder: 25 g Milchbrötchen 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 150 g Vollmilch, 3,5 % Fett Diese Empfehlungen sollen an den tatsächlichen Bedarf des Kindes angepasst werden. Manche Kinder/Babys benötigen mehr und andere Babys deutlich weniger Nahrung. Als Trinkmilch eignet sich Kuhmilch vorerst (ab dem 10.Lm) nur in kleinen Mengen und zum Gewöhnen. Kuhmilch hat einen höheren Proteinanteil als Muttermilch oder Säuglingsmilch. Ab dem 10. Lm wird aber eine insgesamt niedrigere Proteinzufuhr angestrebt, wobei die Calciumversorgung dennoch gewährleistet sein sollte. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Deshalb wird in dieser Zeit des Beginns zu einer vorerst geringeren Menge Kuhmilch geraten. Es gibt große individuelle Unterschiede hinsichtlich der Essmengen bei den Babys und Kinder Gesunde Kinder holen sich das, was sie brauchen. Vorraussetzung ist ein reichhaltig gedeckter Tisch mit "gesunder" Speisenauswahl. Und wichtig ist auch, dass die Kinder eine große Auswahl verschiedenster Speisen kennen. Essempfehlungen sind grobe Orientierungshilfen. Sie können hilfreich sein, aber leider auch Unsicherheiten verstärken. Diese Pläne müssen nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Es sollten einfach auch alle Lebensmittelgruppen vertreten sein. Kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif Ganz wichtig ist auch die Berücksichtigung des Appetits. Es kann vorkommen, dass phasenweise eine starke Vorliebe für ein bestimmtes Produkt existiert. Das ist schon okay. Vorraussetzung ist allerdings, dass ein Kind prinzipiell schon viele Lebensmittel kennt und aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Es ist dann auch wichtig, dass dein Kind diverse Lieblingsgerichte hat und keine allzu großen spezifischen Vorlieben wie etwa nur "süß" oder nur Fleisch, sehr viel Milch ectetc. Verzehrsmengenempfehlungen dienen dazu, einen groben Überblick zu geben und sie können aufzeigen, ob grosse Abweichungen beim Speiseplan festzustellen sind. Bei großen Diskrepanzen kann die Nährstoffverteilung sonst zu einseitig werden. Kinder essen übrigens auch weil sie wachsen und nicht !!! damit sie wachsen. Phasenweise können plötzlich Riesenmengen gegessen werden, (auch wenn etwas sehr gut schmeckt) und ein anderes mal essen sie fast nichts. Das passt dann schon. Oder hast du andere Vermutungen, woher der gesteigerte Appetit stammen könnte? Grüsse Birgit Neumann


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