Frage: Baby/Essen

Hallo, mein Sohn ist 22 Wochen alt und ein Frühchen (35+4). Wir haben langsam mit Beikost angefangen. Ich habe ihm innerhalb von 2 Wochen 5-6 mal das Gläschen angeboten. Es waren zu viele in meiner Umgebung, die mich irritiert haben. Jeder hat was anderes gesagt. 1. War es ein Fehler, dass ich einige Tage zwischen den Mahlzeiten gelassen habe? Ich haben mit Frühkarotten angefangen. Gestern habe ich ihm zum ersten Mal Pastinake gegeben. Ich habe aber nochmal detaillierter recherchiert und habe gesehen, dass wenn man mit einer Gemüsesorte anfängt dabei bleibt und zusätzlich noch Kartoffeln dann Fleisch hinzufügt. Ich möchte ihm nun jeden Tag das Gläschen geben und bin etwas irritiert bei dem Thema. 1. Muss ich bei einer Gemüsesorte bleiben und Woche für Woche Kartoffel- Fleisch - Obst hinzufügen? 2. Wie viele Löffel soll ich ihm geben, mit wieviel sollte ich den Anfang machen? 3. Wann soll ich Öl hinzufügen? 4. Falls man bei einer Gemüsesorte bleiben sollte, wann wird die nächste Sorte eingeführt? 5. Nehmen wir an, ich mache mit Karotte weiter, füge nach einer Woche Kartoffeln hinzu, dann die nächste Woche Fleisch. Wie geht es danach vor? Muss ich dann z.B Pastinake nehmen, dann eine Woche später +Kartoffel, die nächste Woche + Fleisch? Oder ist nur der erste Monat wichtig? Müsste er neben der Muttermilch noch irgendwelche anderen Flüssigkeiten zu sich nehmen, wegen der Beikost? Da ich der Meinung bin, dass seine Interesse für die Brust deutlich weniger geworden ist. Er trinkt meiner Meinung nach seit 3 Wochen sehr wenig Vielen Dank im Voraus

von Yasbat am 02.05.2020, 19:32



Antwort auf: Baby/Essen

Hallo Yasbat wenn dein Baby alle Zeichen für die Beikostreife zeigt, dann kannst du mit Beikost, mit Brei beginnen. Ein (gesundes) Baby ist beikostreif, wenn 1. der Zungenstoßreflex weg ist. Wenn es 2. mit leichter Unterstützung im unteren Rücken sitzen kann (ausreichende Rumpfspannung hat, dadurch sich selbst aufrecht halten kann) und wenn es 3. sehen und greifen kann, um sich Nahrung zum Mund zu führen (Stichwort Motorik, Auge-Hand-Mund-Koordination). Die meisten Babys zeigen diese 3 charakteristischen Zeichen im Zeitfenster zwischen dem 5.-7. Lm. Dies gilt auch für vor dem eigentlichen ET-geborene Kinder. Da dein Baby noch sehr jung ist und du auch stillst, könntest du, wenn du dir bezüglich der Beikost noch unsicher bist, für die noch die nächsten 3-4 Wochen nochmals vollstillen. Wenn dein Baby beikostreif ist und dein Baby auch prinzipiell Spaß an der Beikost hat, dann kannst du natürlich mit Brei weitermachen. Man beginnt mit einer Sorte Gemüsebrei. Damit sich dein Baby zunächst an die Beikost im Allgemeinen gewöhnen kann, ist es ratsam zunächst bei einer Sorte Gemüese zu bleiben. Letztendlich sind es nur Empfehlungen. Du kannst nach ca 4 Tagen auch eine andere Sorte Gemüse geben. 4 tage sind ein Richtwert. Denn, um zu erkennen ob das Lebensmittel tatsächlich gut vertragen wird, rechnet man mit etwa 4 Tagen. Der Organimus kann sich in diesem Zeitraum daran anpassen. Der Darmtrakt kann sich gewöhnen. Gerade für sehr junge Babys ist es hilfreich, wenn sie sich langsam und in kleinen Schritten, mit kleinen Mengen umstellen und gewöhnen können. Nach der Frükarotte kannst du Kartoffel zum Brei hinzugeben. Danach kannst du zu Pastinakenbrei übergehen. Beachte die 4 Tage-Empfehlung und gestalte den Speiseplan in eurem Tempo. Das Interesse an Muttermilch kann immer mal wieder schwanken. Vor Wachstumsschüben steigt der Bedarf jeweils wieder an. Stille dein Baby nach Bedarf und biete zusätzlich Beikost an, wenn die Kriterien für die Gabe von Beikost bei euch bereits schon gut passen. Ab dem 7. Lm sind Babys i.d.R. schon deutlich robuster und wenn ein Baby gut an Beikost gewohnt ist, kann man schneller vorgehen als zu Beginn. Sieh auch einmal hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Oel-ins-erste-Glaeschen_46488.htm Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 04.05.2020