Frage: Ab wann Wasservergiftung?

Liebe Fr. Neumann, Überall liest man immer von einer wasservergiftung und ich möchte mal wissen,was da dran ist. Ist es schädlich, wenn mein baby, 7,5 monate alt, jetzt im Sommer ca. 50ml Wasser am Tag zusätzlich zur muttermilch trinkt? Wie wird noch zu 99% gestillt weil die beikost leider nicht so gut klappt. Ich gebe ihr Wasser nur, weil sie es eben so gerne mag. Trinke ich aus dem Glas Wasser, möchte sie auch und ich lasse sie dann wenige schlucke nehmen. Ist das ok? Bei wieviel zusätzlichen Wasser würde eine wasservergiftung eintreten? Wie würde ich diese bemerken? Lg

von Schaschi am 27.07.2020, 22:13



Antwort auf: Ab wann Wasservergiftung?

Hallo Schaschi um ein solches Szenario zu vermeiden, sollte man jede Portion Säuglingsmilch immer exakt nach Dosierungsanelitung zubereiten und auch Muttermilch (wenn diese aus dem Fläschchen verabreicht wird) nicht mit Wasser verdünnen. Wenn du dich an die üblichen Beikostempfehlungen hältst, dann kann nichts passieren, also keine Sorge. Zusätzliches Wasser braucht dein (gesundes) Baby normalerweise eher nicht. Nutze die Neugier und die Freude deines Babys in Bezug auf das Trinken doch einfach anders. Du schreibst, dass deine (gesunde) Tochter gerne zusammen mit dir und aus deinem Trinkglas trinken möchte. Ich komme an dieser Stelle darum noch einmal kurz auf dein vorangegangenes Posting zurück. Hierin berichtest du, dass deine Tochter kaum Interesse an Beikost zeigt. Hast du eine Idee, warum deine Tochter ausgrechnet an deinem Wassertrinkglas so stark interessiert ist? Vielleicht liegt hierin eine Möglichkeit für dich verborgen, um herauszufinden wie du dein Baby in einer anderen Weise an Beikost heranführen kannst, so dass sie mit mehr Spaß und Freude isst. Sitzt ihr bspw anders? Hast du selbst mehr Spaß dabei als an der eigentlichen Beikostszenerie? Kaufe einmal ein Gläschen mit Fruchtmus, bspw Apfel oder Birne (ohne Zusätze). Öfnne es und schau es dir am. teste es.selbst. Du wirst sehen - das Mus ist ganz flüssig und ist aus Erwachsenensicht als wohl eher "trinkbar" zu bezeichnen. Wie wäre es, wenn du das Mus in ein kleines Gefäß* (bis hoch zum Rand) umfüllst und wenn ihr dieses Mus zusammen "trinkt"? Für die Vollständigkeit: es reicht aus, einfach die Lippen deines Babys zu benetzen, ggf die Zunge eintauchen lassen, den Finger reindippen lassen. Es ist nur so eine Idee, doch möglicherweise und vielleicht zielführend. Wenn deine Tochter leicht hungrig ist, könnte sie durchaus Gefallen daran finden. Das hat mit Breiessen natürlich erst einmal nichts zu tun. Es ginge auch hier, wie beim BLW, eher nur um den Eindruck, den deine Tochter damit erhält. Um erste Erfahrungen mit einem neuartigen Geschmack, mit einer neuartigen Kosistenz, mit etwas anderem als Muttermilch. Um Esserfahrungen und Nahrung, welche nicht durch saugen in den Mund gelangt. Verstehst du? Du kannst auch deine (saubere) Fingerkuppe mit Brei bedecken und dein Baby damit füttern. Auch hier muss die Menge gar nicht groß sein. Es ist für dein Baby einfach zunächst nur eine Erfarhrung zu Geschmack und Konsistenz. Es geht mir in dieser Antwort vielmehr nur darum dir zu zeigen, dass die Einführung der Beikost durchaus auch sehr spielerisch ablaufen kann. Eben so ähnlich, wie du das mit dem Wasser gemacht hast. Selbstverständlich kannst du den Brei auch selbst zubereiten und musst kein Gläschen kaufen. Das Gläschen könnte dir lediglich beispielhaft einmallig die Konsistenz zeigen, damit du eine Vorstellung bekommst. Trotz allem muss ich abschließend und wiederholend nochmals anfügen: damit deine Tochter Beikost essen kann, muss sie leicht hungrig sein. Bei nach Bedarf gestillten Babys lässt sich der Zeitpunkt des Hungers nicht immer exakt terminieren. BLW, was übersetzt wird mit "babygeleitetem Abstillen", setzt genau hier an. Dein Baby erhält Beikost zusätzlich zur Mutttermilch und kann von dieser Beikost so viel oder so wenig essen, wie es will. In der Anfangsphase sind das keine Essmengen, sondern nur Probiermengen. Lies dich am besten noch einmal durch sämtliche Informationen und bleibe dran. Als Stillmama kannst du die Beikost als Ergänzung zur Mumi sehen, die deinem Baby vor allem Abwechslung und Neues bringt. Also dann Grüße Bigrit Neumann P.S. siehe auch hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Blw_46586.htm * bspw kleiner Melaminbecher bspw oder eine kleine Tasse, mit einem offenen Rand, - nicht in ein Fläschchen oder ähnliches! Der Trinkrand muss offen sein.

von Birgit Neumann am 29.07.2020