Frage: Zahnschmelzstörung später vorbeugen?

Guten Tag Dr. Esch Meine Tochter (5 Jahre alt) hatte im letzten Jahr eine Operation in der sie Zahnkronen und Füllungen bekam, weil sie eine zahnschmelzstörung hat, betroffen sind 4 Backenzähne, 2 oben und 2 unten. Wir gehen regelmäßig zum Zahnarzt und alles sieht bisher sehr gut aus zum Glück. Jetzt kommt sie ja langsam in ein alter wo die ersten Zähne eventuell raus fallen und ich wollte fragen ob man das verhindern kann, das die bleibenden Zähne betroffen sind, vitamin D nimmt sie in den Wintermonaten regelmäßig ein. Als zweite frage liegt mir auf dem Herzen das wir im Sommer das Geschwisterchen erwarten, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit dass das Baby später auch betroffen ist? Soviel ich weiß, weiß man ja noch nicht woher das kommt oder? Danke schonmal

von Masupila0912 am 25.03.2018, 12:18



Antwort auf: Zahnschmelzstörung später vorbeugen?

Hallo, ich kann Ihre Besorgnis verstehen! Allerdings ist es sehr schwierig Ihnen Tipps zur Verhütung zu geben, da MIH bzw. eine Zahnschmelzhypoplasie die Folge eines multifaktoriellen Geschehens sein kann. Als Ursachen der MIH werden u. a. diskutiert: Pneumonie, hohes Fieber, hochdosierte Antibiotikagabe, Störung im Mineralhaushalt, Dioxin oder polychloriertes Biphenyl in der Muttermilch und mehr als neun Monate langes Stillen, Frühgeburt und Sauerstoffmangel bei der Geburt oder später respiratorische Erkrankungen in der frühen Kindheit (Asthma bronchiale, rezidivierende Bronchitiden) oder Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Mumps und Masern während der ersten drei Lebensmonate. Eine tatsächliche Ursache konnte bislang allerdings nicht verifiziert werden. Der Begriff MIH bezieht sich allerdings auf bleibende Zähne. Bei Ihrer Tochter sind jedoch die Milchzähne betroffen. Wahrscheinlich handelt es sich daher um eine Zahnschmelzhypoplasie. Bei einer Zahnschmelzhypoplasie ist der Zahnschmelz vermindert oder gar nicht vorhanden (Zahnhartsubstanz-Defekt), wodurch die Zähne sehr klein wirken, was besonders auffällig ist bei Milchzähnen, die dann im Milchgebiss weit auseinander liegen und oft eine bräunliche Farbe aufweisen. Eine Zahnschmelzhypoplasie ist meist angeboren wobei der Zahnschmelz unterentwickelt oder gar nicht vorhanden ist. Dadurch sind die Zähne stark kariesgefährdet. Bei der Zahnschmelzhypoplasie, wo ungesunde Milchzähne weit auseinander stehen, kann die Schädigung der Zahnkronen durch bestimmte Medikamente wie Tetrazyklin oder durch einen zu hohen Fluoridgehalt herrühren, denn eine Hypoplasie muss nicht zwingend angeboren sein. Die angeborene Zahnschmelzhypoplasie wird beim Zahnarzt auch als Amelogenesis imperfecta bezeichnet, das eine genetisch bedingte Erkrankung ist, bei der es zu einer Störung der Zahnschmelzbildung kommt. Die Amelogenesis imperfecta beruht auf einer Fehlfunktion der Proteine im Zahnschmelz, denn Zahnschmelz besteht zum grossen Teil aus Mineralien, deren Aufbau und Struktur im Zahn von Proteinbestandteilen reguliert wird. Diese Erkrankung ist genetisch bedingt, somit können Sie leider keinen Einfluß darauf nehmen. Versuchen Sie trotz alledem Ihre Schwangerschaft zu genießen und Ihre Ängste zu vergessen! Achten Sie darauf gesund zu bleiben, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und denken Sie positiv! Ich drücke Ihnen und Ihrem Baby die Daumen! Alles Gute

von Dr. Jacqueline Esch am 26.03.2018



Antwort auf: Zahnschmelzstörung später vorbeugen?

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort, das ist mal interessant zu lesen, weil es immer Zahnschmelzstörung oder Mineralstörung hieß, die Zähne stehen zum Glück nicht auseinander und sind auch nicht Braun, ich hoffe einfach das sie verschont bleibt bei den bleibenden Zähnen und nicht nochmal so eine OP haben muss, sie hat tatsächlich sehr viel Antibiotika bekommen und bei einer unentdeckten fortgeschrittenen nierenbeckenentzündung mit 6 Monaten auch sehr starkes. Jetzt brauchte sie schon lange keines mehr und vielleicht ist das ja tatsächlich der Schlüssel. Sie geht gott sei dank sehr gerne zu ihrem Zahnarzt und auch regelmäßig. Dann hoffe ich nicht das es angeboren ist und wir nochmal und gleich doppelt dadurch müssen. Ein schönen Abend noch.

von Masupila0912 am 26.03.2018, 23:53



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