Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Najib N. R. Nassar:

Zu schlechtes Spermiogramm für eine normale Befruchtung?

Dr. med. Najib N. R. Nassar

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Frage: Zu schlechtes Spermiogramm für eine normale Befruchtung?

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Hallo, ich bin bei einem Kinderwunschzentrum, das uns direkt die Insemination mit hormoneller Stimulation angeraten hat. Ich habe PCO (somit ist eine hormonelle Stimulation nötig) und mein Partner eigentlich ein normales Spermiogramm - allerdings machen die Spermien vom Typ A nur 6% aus. Typ A und B liegen aber zusammen bei 65%. Wir hätten gerne noch eine andere Einschätzung: Ist eine hormonelle Stimulation mit GV nach Plan wirklich aussichtslos bei uns? Und sollte die Stimu direkt mit Spritzen erfolgen - oder geht es auch mit Clomifem? Wie sehen Sie insgesamt unsere Chancen? Für eine Antwort vielen Dank im Voraus! LG


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Hallo Sunshine, das muss man differenziert sehen. Allgemein gilt: Eine Schwangerschaft ist generell immer möglich, auch bei eingeschränkten Spermiogramm-Parametern. Die Fruchtbarkeit und die Erfolgsaussichten einer Behandlung sind immer PAAR-spezifisch. In Ihrem Fall liegen sowohl weibliche, wie auch männliche Faktoren vor. Sofern die Aufbereitung des Ejakulates eine Verbesserung der A-Beweglichkei zur Folge hatte, ist die Vorgeschlagene Behandlung sinnvoll und angemessen. Ihr Zentrum muss unter Berücksichtigung vieler Faktoren (Alter, Dauer der Sterilität, Operationen, Infektionen, Hormonwerte, Untersuchunugsbefund u. V. m.) bevor Mittel der öffentlichen Hand für diese Behandlung ausgegeben werden entscheiden, ob eine bestimmte Methode eine hinreichende Erfolgsaussicht hat. Ohne eine hinreichende Erfolgsaussicht darf Ihr Arzt nicht ohne weiteres diese Behandlung durchführen. Die Indikationsstellung darf daher nur von einem der wenigen dafür zugelassenen Ärzte erfolgen. Damit können SIe darauf vertrauen, dass Ihr Zentrum durchaus über die Kompetenz verfügt, Ihnen die richtige Behandlungsform vorzuschlagen. Etwa 30% der Paare können mittels der Insemination nach etwa 3 Zyklen eine Schwangerschaft erzielen. Nach 6 Inseminationen sind es etwa 35%. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei lediglich um Durchschnittswerte handelt. Im individuellen Fall kann die Chance höher oder niedriger liegen. Nach dem 40. Lebensjahr ist von einer Insemination bis auf wenige Ausnahmefälle aufgrund der niedrigen Erfolgsaussicht abzuraten. MfG N. Nassar


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Hallo Herr Nassar, vielen Dank für Ihre Antwort! Angenommen, wir entscheiden uns für die Insemination: Wäre es bis dahin möglich bzw. macht es Sinn, die Zeit für Zyklen zu nutzen, in denen man mit Clomifen stimuliert und GV nach Plan hat? Falls das körperlich/medizinisch möglich ist, tendieren wir nämlich dazu, das zumindest auszuprobieren. Für eine Antwort vielen Dank! Sunshine


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Hallo, grundsätzlich ist das möglich. MfG N. Nassar


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Hallo, das ist individuell sehr verschieden und hängt nicht zuletzt auch von Ihrem Alter und vorausgegangenen Stimulationsbehandlungen ab. Eine Stimulation mit Clomifen ist bei etwa der Hälfte der Frauen mit PCO gut wirksam. Die Gonaotropinstimulation stellt eine gute Alternative dar, wenn die Clomifen-Stimulation nicht funktioniert oder Kontraindikationen bestehen sollten. Bei sehr hohn LH-Werten kann es sinnvoll sein, primär eine Gonadotropin-Stimulation anzubieten. Insbesondere die Beweglichkeit der Spermien ist ein wechselhafter Parameter. Natürlich kann eine Schwangerschaft auch ohne jegliche Behandlung künftig eintreten. Ihr Kinderwunschzentrum muss jedoch die individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit einschätzen, bevor eine Therapie auf Kosten der öffentlichen Hand angeboten wird. Offensichtlich ist Ihr Arzt der Meinung, dass erst die Kombination der Gonadotropin-Stimulation mit Insemination eine hinreichende Aussicht auf Erfolg der Behandlungsmaßnahme hat. Das kann ich ohne Kenntnis sämtlicher Befunde nicht widersprechen. MfG N. Nassar


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