Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

Spermiogramm

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven

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Frage: Spermiogramm

GagiX3

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Sehr geehrte Frau Prof. Katrin van der Ven, ich bin w und 37 Jahre alt und kinderlos. Seit mehr als 3 Jahren versuche ich schwanger zu werden und mein Frauenarzt hat mich in ein Kinderwunschzentrum überwiesen. Dort wurde unter anderem ein Spermiogramm bei meinem Partner durchgeführt. Mein Partner hat bereits 2 Kinder 10&13 Jahre alt aus einer früheren Beziehung. Könnten Sie bitte die Ergebnisse aus Ihrer Sicht beurteilen ? Wie sind die Chancen auf natürlichem Wege Schwanger zu werden ? Ist die Chance so gering das man Insemination oder In-Vitro-Fertilisation (IVF) einleiten sollte ? Vielen Lieben Dank   Gewinnungsart:   orthograde Ejakulation Karenzeit: 5 Tage Verflüssigungszeit: 34 min Viskosität: normal Farbe: normal pH-Wert: 7,9   Nativ: Volumen: 5,5ml Konzentration: 3,5Mio/ml   Motilität: progressiv:  41 % nicht progressiv: 16 % immotil: 43 %   Nach Aufbereitung: Aufbereitung:  Swimm-up Volumen: 0,5ml Konzentration: 7Mio/ml   Motilität: progressiv:  49 % nicht progressiv: 17 % immotil: 34 %      


Prof. Katrin van der Ven

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Was auffällt ist daß die Spermakonzentration mit 3,5 Mill / ml niedrig ist und die Spermabeweglichkeit nach dem Swim up nicht deutlich zunimmt. Beides reduziert die Chancen auf eine spontane Schwangerschaft erheblich.  Da die Spermaqualität stark schwanken kann empfiehlt man ein zweites Spermiogramm im Abstand von 6-8 Wochen und zusätzlich die Vorstellung bei einem Urologen oder besser Andrologen um organische Ursachen des reduzierten Spermabefundes (zB Krampfadern am Hoden ) auszuschließen. Da Ihr Mann schon Kinder hat wäre dieses Vorgehen sinnvoll um behandelbare Ursachen des reduzierten Befundes zu identifizieren.  Danach ist eine bessere Beurteilung der Situation möglich, derzeit wäre eine IUI oder sogar ICSI die bessere Option. 


GagiX3

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Hallo Frau Prof. Dr. med. Katrin van der Ven, zunächst erstmal herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich habe die Frage bewusst an Sie gestellt um Ihre Meinung zu erfahren, da ich verwundert bin über unterschiedliche Aussagen. Im Kinderwunschzentrum sagte man mir auch, dass die Konzentration sehr niedrig ist. Daraufhin habe ich meinen Partner gestern zum Urologen geschickt der zusätzlich andrologische Leistungen wie männliche Unfruchtbarkeit (Infertilität) als Leistung anbietet. Der hat sich gewundert das meinem Partner überhaupt ein zweites Spermiogramm empfohlen wird. Er hat nur kurz auf die Ergebnisse geschaut und meinte es wäre doch gar nicht so schlecht mit der progressivtät von 41 %. Und wenn er doch 2 Kinder hat dann wäre er ja nicht unfruchtbar. Es wurde auch ein Ultraschall der Hoden gemacht, hier passt alles soweit.  Ich bin sehr verunsichert warum ein Androloge solch eine Aussage trifft.    


Prof. Katrin van der Ven

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Ich wundere mich, ehrlich gesagt, auch. Man muß die Gesamtsituation für Sie als Paar sehen. Erstens kann sich ein Spermiogramm im Lauf der Zeit verschlechtern sei es durch organische Veränderungen (ist ja Gottseidank nicht der Fall) oder Streß oder Begleiterkrankungen. Die letzte SS ist ja Immerhin 10 Jahre her. Zweitens haben Sie seit 3 Jahren Kinderwunsch und sind drittens 37 Jahre alt, so daß die SS Chancen, ob im Spontanzyklus oder nach Therapie leider nicht mehr optimal sind. Ich gehe davon aus, daß Sie ebenfalls diverse Untersuchungen hatten und keine Auffälligkeiten waren? Wenn nicht sollte man das in nächster Zeit angehen. Trotzdem bestimmt die reduzierte Spermakonzentration eindeutig die SS Chancen so daß ich den Spermabefund unbedingt kontrollieren würde und wenn erneut eingeschränkt mit konkreteren Behandlungsmaßnahmen beginnen würde. Die Art der Therapie richtet sich dann nach dem Spermabefund. 


GagiX3

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Man hat bei mir einen vaginalen Ultraschall gemacht, der war unauffällig. Außerdem Labor dieser war unauffällig bis auf das ich irgendwann mal eine Clamydien Infektion hatte (im Blut festgestellt). Ich selbst hatte keine Anzeichen erkannt. Jedoch hatte ich unregelmäßige Zyklen mal 2-3 Zyklen ausgelassen jetzt z.b wieder 3 normale Zyklen aneinander. Eine Freundin meinte ich könnte es mit Clomifen probieren ?       


Prof. Katrin van der Ven

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Wenn eine Chlamydieninfektion vorausgegangen ist würde ich unbedingt die Durchgängigkeit der Eileiter überprüfen lassen. Wenn der Zyklus nicht immer regelmäßig ist reduziert das natürlich auch Ihre Chancen. Insofern wäre ein Versuch mit Clomifencitrat oder auch Letrozol sinnvoll, aber zunächst sollte man einen Verschluss der Eileiter durch die Chlamydieninfektion ausschliessen , wenn Sie weiter eine Spontanschwangerschaft anstreben.  Trotzdem ist die Spermiogrammkontrolle auch wichtig.  Viel Glück!


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