Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Gelbkörperzyste Frühschwangerschaft 4 + 1

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Frage: Gelbkörperzyste Frühschwangerschaft 4 + 1

Müge39

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Sehr geehrter Dr. Gargsteiger,  Ich bin Schwanger und befinde mich im 4+1.  Der erste Tag meiner letzten Periode war der 24.09.24. Am 14.10. hat mein Frauenarzt mir Blutabgenommen. Da hatte ich einen HCG von 11,2. Aufgrund von Schmerzen auf der rechten Seite Unterleib bin ich Nachts in die Notaufnahme. Die Ärztin hat eine Zyste gesehen.  Sie hatte den Verdacht einer ELLS. Am nächsten Tag bin ich zum Frauenarzt. Er meinte es wäre noch zu früh im Gebärmutter etwas zu sehen. Ich wurde nicht untersucht. Es wurde weiter Blut abgenommen. Am 17.10. HCG von 163.  Am 21.10. einen HCG von 791. Nun bin ich heute erneut zum Frauenarzt. Da die Schmerzen extrem zugenommen haben. Erst wurden die Schmerzen nur nach körperlicher Anstrengung deutlich. Nach dem hinlegen hatte sich alles beruhigt gehabt. Nun ist der Schmerz seit gestern Nacht durchgängig da.  Beim bücken zieht es rechts an der lendenwirbelsäule. Und ständig hab schmerzen rechts im Unterleib, die bei Bewegung deutlich zunehmen. Zu dem seit dem 20.10. Einen gelblichen Ausfluss. Am Montag will der Arzt erneut Blutabnehmen.  Mehr als Utrogest luteal 200 mg 2 mal täglich und Ass 100 mg geht nicht hieß es.    Kurz zu meiner Vorgeschichte. Erst 2 Monate vorher hatte ich in der 4+2 eine Fehlgeburt.  Ich bin im moment sehr überfordert.  Ist das ein normaler verlauf einer Frühschwangerschaft? Könnte es doch eine Eileiterschwangerschaft sein?   Mit freundlichen Grüßen  


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Vielen Dank für Ihre detaillierte Schilderung. Ich verstehe gut, dass die aktuelle Situation Sie sehr belastet, insbesondere mit Ihrer Vorgeschichte einer Fehlgeburt. Basierend auf den Informationen, die Sie gegeben haben, möchte ich folgendes erläutern: HCG-Werte: Ihr HCG-Wert hat sich in einem gesunden Bereich gesteigert. Zwischen dem 14.10. (11,2) und dem 21.10. (791) hat sich Ihr HCG-Wert etwa alle zwei bis drei Tage mehr als verdoppelt, was in der Regel auf eine intakte Schwangerschaft hinweist. Dies spricht gegen eine Eileiterschwangerschaft, jedoch kann dies nur durch einen Ultraschall definitiv ausgeschlossen werden. Schmerzen: Ihre beschriebenen Schmerzen, insbesondere auf der rechten Seite, kombiniert mit der Zyste, könnten unterschiedliche Ursachen haben: Eileiterschwangerschaft: Diese Möglichkeit muss weiterhin in Betracht gezogen werden, vor allem bei anhaltenden und verstärkten Schmerzen. Ein Ultraschall, um die Lage der Schwangerschaft zu bestätigen, wäre hier entscheidend. Ovarialzyste: Eine Zyste kann ebenfalls Schmerzen verursachen, besonders wenn sie reißt oder sich verdreht (Torsion). Dies könnte möglicherweise Ihre Beschwerden auf der rechten Seite erklären. Gelbkörperzyste (Corpus-luteum-Zyste): Diese Zyste bildet sich oft während der frühen Schwangerschaft und ist notwendig zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Auch sie kann Schmerzen verursachen. Gelblicher Ausfluss: Ein gelblicher Ausfluss kann in der Frühschwangerschaft relativ normal sein, solange er nicht übelriechend ist oder andere Anzeichen wie Juckreiz vorhanden sind. Sollte sich dies verändern oder verschlimmern, könnte eine Infektion vorliegen, die behandelt werden müsste. Eileiterschwangerschaft: Obwohl Ihre HCG-Werte darauf hindeuten, dass die Schwangerschaft normal verläuft, sollten die anhaltenden Schmerzen und Ihre Vorgeschichte weiterhin genau beobachtet werden. Eine Eileiterschwangerschaft lässt sich oft erst nach einer gewissen Zeit durch Ultraschall bestätigen oder ausschließen, da zu Beginn im Uterus noch keine Fruchtanlage sichtbar ist. Nächste Schritte Blutabnahme und Ultraschall: Wenn Sie Beschwerden und Schmerzen haben, sollten Sie eine erneute Ultraschalluntersuchung möglichst noch heute machen lassen. Ab einem HCG-Wert von 500 kann man meistens schon eine Fruchthöhle erkennen. Hoffentlich ist diese in der Gebärmutter. Eine Eileiterschwangerschaft könnte schon jetzt gefährlich werden. Die geplante Blutabnahme am Montag ist sinnvoll, um den weiteren Anstieg des HCG-Werts zu kontrollieren. Zudem wäre ein erneuter Ultraschall ratsam, um sicherzustellen, dass sich die Schwangerschaft im Uterus entwickelt und eine Eileiterschwangerschaft erneut ausgeschlossen werden kann.


Müge39

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Sehr geehrter Gagsteiger, als erstes möchte ich mich für Ihre schnelle und ausführliche  Erläuterung sehr bedanken.  Der Frauenarzt hat mich heute ohne zu Untersuchen wieder nach Hause geschickt. Er sieht keinen Grund zur Untersuchen. Ich hätte nur die Möglichkeit erneut in die Klinik zu fahren.  Zudem müsste ich wohl bei dem Frauenarzt 150 euro trotz den Schmerzen für eine Ultraschall zahlen. Da die Krankenkasse erst ab der 8 SSW eine Ultraschalluntersuchung übernimmt. Da dies mir zu lange dauern würde hab ich mir einen Termin für den 7.11. Geben lassen.  Wobei ich sagen muss dass es mir das Geld natürlich Wert ist. Der Arzt hat mich einen Zettel unterschreiben lassen. Das ich in diser Schwangerschaft zu keinem anderen Arzt gehen werde. Ich werde den weg dann wohl über die Notaufnahme gehen müssen.    Mit freundlichen Grüßen  


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Vielen Dank für Ihre Nachricht. Es tut mir leid zu hören, dass Sie sich in dieser Situation befinden. Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen machen und nach Lösungen suchen, insbesondere wenn Sie Schmerzen haben und eine zeitnahe Untersuchung notwendig erscheint. Es ist tatsächlich so, dass die Krankenkassen die Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft in der Regel erst ab der 8. Schwangerschaftswoche (SSW) übernehmen. Vorher kann es sein, dass Ultraschalluntersuchungen privat abgerechnet werden müssen, außer es gibt einen medizinischen Notfall. Dass Sie beim Frauenarzt einen Zettel unterschreiben mussten, klingt nach einer bindenden Vereinbarung. Sie haben jedoch das Recht, medizinische Notfälle jederzeit in der Notaufnahme behandeln zu lassen, unabhängig von vorherigen Vereinbarungen. Sollte sich Ihr Zustand verschlechtern oder die Schmerzen zunehmen, ist der Weg über die Notaufnahme durchaus gerechtfertigt. Es ist gut, dass Sie einen Termin für den 7. November bekommen haben, aber bitte scheuen Sie sich nicht, die Notaufnahme aufzusuchen, wenn es notwendig ist. Ihr Wohlbefinden steht an erster Stelle, und eine schnelle Abklärung der Ursache Ihrer Beschwerden könnte in dieser Phase besonders wichtig sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass Sie bald die nötige medizinische Unterstützung bekommen. Mit freundlichen Grüßen.


Müge39

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Sehr geehrter Herr Gagsteiger, als erstes möchte ich Ihnen mitteilen, dass mittlerweile eine Eilterschwangerschaft ausgeschlossen ist. Es wurden heute zwei Fruchthöhlen, eins mit Embryo und Herzschlag und eins nur mit einem Dottersack sichtbar.  Zu dem hatte ich am Samstag leichte Blutungen und wurde im Krankenhaus untersucht. An dem Tag war nur eine Fruchthöhle mit Dottersack sichtbar. Der niedergelassener Facharzt hat heute mitgeteilt, dass es sich um zweieigige Zwillinge handelt. Allerdings könnte es sein, dass sich eins nicht mehr weiterentwickelt. In 2 Wochen wird erneut ein Ultraschall gemacht. Wie stehen die Chancen dass sich auch in der zweiten Fruchthöhle ein Embryo entwickelt? Mit freundlichen Grüßen


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Es ist beruhigend zu hören, dass eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden konnte und bereits ein Embryo mit Herzschlag sichtbar ist. In Bezug auf die zweite Fruchthöhle, in der bisher nur ein Dottersack sichtbar war: Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in den frühen Stadien der Schwangerschaft die Entwicklungsgeschwindigkeit zwischen mehreren Embryonen unterscheidet. Die Tatsache, dass bereits ein Dottersack sichtbar ist, ist ein gutes Zeichen, da dies zeigt, dass dort potenziell eine Entwicklung stattfindet. Die Chancen, dass sich in der zweiten Fruchthöhle ein Embryo entwickelt, lassen sich ohne weitere Informationen und eine fortlaufende Beobachtung nicht genau vorhersagen. In der Regel sind regelmäßige Ultraschalluntersuchungen erforderlich, um die Entwicklung zu überwachen. Es ist möglich, dass der Embryo zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar wird, aber es kann auch sein, dass sich dieser nicht weiterentwickelt. Ich empfehle Ihnen, sich an den geplanten Ultraschalltermin in 2 Wochen zu halten und auf die Expertise Ihres Facharztes zu vertrauen. Dieser wird Ihnen weiterführende Informationen geben können, basierend auf der Entwicklung, die bis dahin stattgefunden hat.


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